Peru wird im Amazonasgebiet zwei Schutzgebiete für unkontaktierte Völker schaffen. Die Fläche beträgt über 25.000 km² – etwa 2 Prozent der Landesfläche Perus und größer als Mecklenburg-Vorpommern. Mindestens sieben Gruppen unkontaktiert lebender indigener Völker, unter ihnen die Matsé, leben auf dem Land der neuen Schutzgebiete Yavari Tapiche und Yavari Mirin in der Region Loreto. Die entlegene Region steht unter starkem Druck. Ölerkundungen, Abholzung und eine geplante Straße könnten verheerende Folgen für die hier lebenden Indigenen haben. Jene, die die natürlichen Ressourcen des Gebietes ausbeuten wollen, haben lange die Existenz unkontaktierter Völker in den Wäldern bestritten, weil ihre Anwesenheit die wirtschaftlichen Vorhaben erschwert.
Perus Regierung schließt zudem in den Gebieten weitere Ölerkundungen nicht aus. Sie selbst hat zwei Ölkonzessionen übernommen, die innerhalb der neuen Schutzgebiete Yavari Tapiche und Yavari Mirin liegen. Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, hat gemeinsam mit Tausenden von Unterstützer*innen an Perus Regierung appelliert und ein Totalverbot jeglicher Rohstoffausbeutung in den neuen Schutzgebieten gefordert. Die Regierung wurde zudem aufgefordert die beiden bestehenden Ölkonzessionen stillzulegen.
Die Schutzgebiete sind von entscheidender Bedeutung für das künftige Überleben unkontaktierter Völker in der Region. Sollte ihr Land nicht geschützt werden, droht ihnen eine Katastrophe. Ganze Gemeinden werden durch Gewalt Außenstehender ausgelöscht. Diese Eindringlinge rauben nicht nur ihr Land und ihre Ressourcen, sondern schleppen auch Krankheiten wie Grippe oder Masern ein, gegen die Unkontaktierte keine Abwehrkräfte ausgebildet haben. Ganze Gruppen können auf diese Weise sehr schnell dezimiert werden.
Ein Angehöriger der Matsé erklärte gegenüber Survival International: „Das Leben vor dem Kontakt war unglaublich. Unsere unkontaktierten Brüder leben noch im Wald. Sie leben so wie wir es früher taten. Da die Unkontaktierten noch da draußen leben, wollen wir von Perus Regierung, dass sie das Land schützt.“
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