Die brasilianische Bundespolizei „Polícia Federal“ hat am Dienstag (8.) eine Operation gegen ein Netzwerk durchgeführt, das fast 200 Millionen Reais (56 Millionen US-Dollar) an Bestechungsgeldern in die Kassen der aktuellen Regierungspartei „Movimento Democrático Brasileiro“ (Brasilianische Demokratische Bewegung, MDB und der Partei des ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (Partido dos Trabalhadores, Partei der Arbeiter) umgeleitet haben soll. Bundesrichter Sergio Moro, der in erster Instanz für den Fall Petrobras verantwortlich ist, ordnete die Sperrung von 90 Millionen Reais (25 Millionen US-Dollar) an Vermögenswerten an.
Aus einer Erklärung der Bundespolizei geht hervor, dass sich die Zahlung der Bestechungsgelder auf Verträge mit der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras bezieht. Das Geld stammt demnach aus einer betrügerischen Vereinbarung in Höhe von über 825 Millionen US-Dollar, den Petrobras 2010 (Regierungszeit Lula da Silva) mit dem Bauunternehmen Odebrecht abgeschlossen hat. Während der 51. Phase der Operation „Lava Jato“ wurden in den Bundestaaten Rio de Janeiro, Sao Paulo und Espírito Santo 23 Unterlassungsklagen angeordnet und mehrere Personen festgenommen.
Unter den Angeklagten befinden sich drei ehemalige Petrobras-Mitarbeiter und drei Finanzakteure von Politikern, die auch dem aktuellen brasilianischen Präsidenten Michel Temer nahe stehen.
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