Conoco beschlagnahmt venezolanische PDVSA-Ressourcen in der Karibik – Update

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Curaçao ist die größte Insel der ehemaligen Niederländischen Antillen in der Karibik und auch für die verheerende Umweltzerstörung durch eine völlig veraltete Ölraffinerie bekannt (Foto: Reproducao)
Datum: 09. Mai 2018
Uhrzeit: 14:29 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
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Gegen Venezuela sind mehr als zwanzig Klagen internationaler Unternehmen anhängig. Insgesamt geht es um offene Forderungen von bis zu fünfzig Milliarden US-Dollar. Die Anträge auf gerichtliche Entscheidung haben ihren Ursprung überwiegend in der Verstaatlichungspolitik der Chávez-Regierung (1999 – 2013). Betroffen sind verschiedene Branchen wie Erdöl, Bergbau, Glasproduktion, Lebensmittel oder Tourismus, das Pleite-Regime von Präsident Nicolás Maduro ist nicht in der Lage eine angemessene Höhe der Entschädigung zu bezahlen. Der US-Ölkonzern ConocoPhillips setzt nun einen Schiedsspruch der Weltbank in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar um und hat karibische Vermögenswerte von Venezuelas staatlicher PDVSA in Besitz genommen.

Conocos Ansprüche gegen Venezuela und die staatliche PDVSA vor internationalen Gerichten belaufen sich auf insgesamt 33 Milliarden US-Dollar. „Wir lassen uns nicht länger vertrösten und reagieren nun auf die illegale Enteignung unseres Vermögens durch die PDVSA und ihrer Entscheidung, das Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs zu ignorieren“, so Conoco in einer E-Mail an „Reuters“. Der Konzern übernahm letzte Woche die Kontrolle der Lagerbestände und Vermögenswerte von Petróleos de Venezuela (PDVSA) auf Bonaire, Curaçao und St. Eustatius, Aruba soll folgen.

Die PDVSA hat begonnen, Tankschiffe in venezolanische Gewässer zurückzuführen. Dadurch sollen drohende Embargos vermieden werden, die ihre Exporte weiter reduzieren und die am Rande des Zusammenbruchs befindliche Wirtschaft noch mehr ins Chaos stürzen. Letztes Jahr exportierte PDVSA mehr als 400.000 Barrel Roh- und Feinprodukte pro Tag aus den fünf eigenen und gepachteten Anlagen auf Aruba, Bonaire, Curaçao und St. Eustatius. Die Terminals wickelten rund 24 Prozent der gesamten Lieferungen des venezolanischen Staates ab.

Update, 11. Mai

Nach Angaben von Premierminister Eugene Rhuggenaath (Curaçao) hat ConocoPhillips die Konten von Petróleos de Venezuela in der Raffinerie „Refineria di Korsou“ (RDK), der Eigentümerin der Raffinerie von Curaçao, beschlagnahmt. Rhuggenaath erwartet nach eigenen Worten „dasselbe mit der Curaçao Oil Company (Curoil)“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Leon

    Nur so funktioniert das!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  2. 2
    Der Bettler

    genau !!! pfändet und enteignet alles was sich außerhalb venezuela befindet,dann werden wir weiter sehen,wie lange sich die Brut noch halten kann.

  3. Bravo! Und die nach Aruba und Curaçao übergesiedelten Halunken der PSUV sollte man gleich mit pfänden!

  4. 4
    Miguel

    Nach Jahren endlich mal ein Anfang.
    Gleich auf persönliche Vermögen ausweiten.

    • 4.1
      Kolbe

      Immer weiter so diese kriminellen müssen eeg

  5. 5
    Gringo

    Gut so!

  6. 6
    thor

    die sitzen so fest im Sattel wie noch nie. Wer sich der Illusion auf eine schnelle Lösung hergibt, wird bitter enttäuscht werden. Das wird noch Jahre dauern, bis der Spuk zu Ende geht. Und dann könne alle singen: Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt… hahahahaha

    • 6.1
      hombre_0812

      Genau …
      Den Sozialismus in seinem Lauf,
      hält weder Ochs noch Esel auf 😆

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