EU „schockiert“ über humanitäre Krise in Venezuela

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Das Europäische Parlament ist ein wichtiges Forum für die politische Debatte und die Beschlussfassung auf EU-Ebene (Foto: europeanparliament)
Datum: 05. Juli 2018
Uhrzeit: 14:37 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das Europäische Parlament ist schockiert und alarmiert über die humanitäre Krise in Venezuela, die zu zahlreichen Todesfällen und einem beispiellosen Zustrom von Flüchtlingen und Migranten in die Nachbarländer geführt hat. Bedauerlicherweise „bleibt die venezolanische Regierung hartnäckig bei der Leugnung des Problems“, so die Abgeordneten am Donnerstag (5.) in einer gemeinsamen Erklärung. Das kriminelle Maduro-Regime wurde nachdrücklich aufgefordert, eine weitere Verschlechterung der Krise zu verhindern. Eine Delegation von Europaabgeordneten, die am 25./30. Juni Venezuelas Grenzen zu Kolumbien und Brasilien besuchte, hatte sich ein Bild vom Chaos gemacht. Die Abgeordneten lobten Kolumbien, Brasilien und andere Länder und regionale Akteure für ihre Hilfe und Solidarität gegenüber venezolanischen Flüchtlingen. Sie fordern auch die EU-Mitgliedstaaten auf, „sofortschutzorientierte Antworten“ zu geben. Dazu könnten humanitäre Visa, besondere Aufenthaltsregelungen oder andere regionale Regelungen gehören.

Das Parlament begrüßt die bisher gewährte humanitäre Hilfe der EU und fordert unverzüglich die Bereitstellung weiterer Hilfe über Soforthilfemittel, um den rasch wachsenden Bedürfnissen der von der venezolanischen Krise in den Nachbarländern betroffenen Menschen gerecht zu werden. Unter Betonung der Tatsache, dass Venezuelas humanitäre Krise auf eine politische Krise zurückzuführen ist, ruft das Parlament dazu auf, in einem transparenten, gleichen, fairen und internationalen Überwachungsrahmen neue Präsidentschaftswahlen gemäß den international anerkannten demokratischen Standards und der Verfassungsordnung abzuhalten. „Eine legitime Regierung, die aus Neuwahlen hervorgegangen ist, muss dann dringend die gegenwärtige wirtschaftliche und soziale Krise in Venezuela angehen und auf eine nationale Aussöhnung hinarbeiten“.

Die Resolution wurde mit 455 gegen 100 Stimmen bei 29 Enthaltungen angenommen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    knut jahn

    Ich lebe in Kolumbien und habe die öffentliche Situation in grenznahen Orten zu Venezuela sehr intensiv wahrnehmen dürfen. Der Begriff humanitäre Krise wirkt auf mich verharmlosend angesichts der dortigen Realität. Allerdings ist die simple Qualifizierung des Maduro“regimes“ als „kriminell“ weder hilfreich noch angemessen. Schließlich ist das System, das ich als pseudosozialistisch ähnlich wie die einstige DDR bezeichnen würde, an die Macht gelangt, weil der tatsächliche Reichtum des Landes, das Erdöl, zum Spielball korrupter Eliten und skrupelloser internationaler Konzerne geworden war. Anders als etwa in Norwegen hat die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung keinerlei Verbesserung der Lebensverhältnisse erfahren. Wenn jetzt seitens der EU zu „demokratischen“ Wahlen aufgerufen wird, würde deren Ergebnis aktuell nur eine Entscheidung zwischen Maduro und den alten (auch nur als kriminell zu bezeichnenden korrupten) Machteliten bedeuten, denn es existiert schlicht weder eine echte demokratische Tradition noch gibt es tragfähige Gruppierungen für den Aufbau einer wirklich unabhängigen politischen (also parlamentarisch fundierten) Regierungsstruktur. Dessen sollte sich die EU und ihre Vertreter bewußt sein.

    • 1.1
      Galgo

      Herr Jahn, lassen sie mal ihre dummen Linksparolen beiseite. Sie sagen selbst, dass es schlimmer als nur eine humanitäre Krise ist. Vergleichen sie doch bitte die DDR Verhältnisse nicht mit dem was in Vzla. abgeht.Schon Chávez war kein Sozialist sondern der Vorreiter für die Installation einer Mafiaorganisation mit linken Parolen. Noch nie, nie, nie war die Lage in Vzla. jemals so besch… wie unter diesen „roten Horden“. Da ist ja selbst Putinlandia ein Garten Eden. Diese ganze kriminelle Bande (ohne Aussnahme) hat nicht´s aber auch garnicht´s mit irgendeiner Regierungsform oder Partei wie wir sie kennen zu tun. Ich habe früher in Vzla. gelebt und es ist gelogen, dass die Bevölkerung ebenfalls schlecht gelebt habe, nicht´s vom Ölreichtum abbekommen hat. Schlicht und ergreifend gelogen. Es kamen Tausende Kolumbianer/innen um in Vzla. zu arbeiten, es gab genügend Arbeit, es wurde nicht schlecht bezahlt, wenn man bedenkt, dass man sich Reisen nach Miami oder Margarita leisten konnte um dort billig einzukaufen um es wieder in CCS. weiter an den Mann zu bringen. Natürlich, auch damals gab es Missstände, aber in welchem Land dieser Erde gibt es die nicht? Deshalb benötigt man freie Wahlen und ein Wahlvolk welches sich nicht mit CLAP Tüten und Linksparolen bestechen lässt.
      Jede Corina Machado, jeder Enrique Capriles, jeder Leopoldo López und wie sie alle heissen besser an der Macht, als weiterhin diese Menschenverächter aus der PSUV, dieser Abschaum an Menschen. Schluss basta ya, an die Wand stellen und Genickschuss für Alle aus dieser Partei. Man sollte sie nicht einmal vor Gericht bringen, kostet so oder so zuviel die auch noch zu unterhalten, besser weg mit diesem Pack, oder zumindest 100 Jahre Straflager / Arbeitslager für jeden von denen, dann könnten sie evtl. noch etwas zum wirtschaftl. Aufschwung von Vzla. beitragen, wenn man sie 15 Stunden am Tag körperlich hart arbeiten lässt.Vzla. benötigt Menschen in der Landwirtschaft, da könnte man Maschinen einsparen, wenn man diese Bestien arbeiten lässt.

    • 1.2
      Peter Hager

      Sie sind es, der die Narco-Sozialisten in Caracas verharmlost, was ein Schlag ins Gesicht für deren Opfer darstellt. Aber Caracas finanziert ja auch die Europäische LINKE! Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus. Sind Sie bei dieser schändlichen Symbiose Partei oder einfach nur blind!

  2. 2
    der Bettler

    vielleicht hat herr jahn schlicht und einfach keine ahnung,was in venezuela abgeht,oder wir haben wieder mal einen trolli. tatsache ist daß galgo die konkrete schilderung vom land gegeben hat und ich stehe voll und ganz hinter den vorschlag zur abhilfe und entsorgung dieses packes.ich lebe immer noch über die hälfte des jahres in diesem land,und das seit 24 Jahren.es ist nur mehr ein trauerspiel,und erschreckend was ein paar verbrecher aus einem land machen.und richtig chavez war der urheber des ganzen übels,und der kolumbianische busfahrer hat es nur beschleunigt vollbracht.

    • 2.1
      Peter Hager

      Wieviel „Ahnung“ Herr Jahn hat, bezüglich der Verhältnisse in Venezuela, sei dahingestellt. Seine Botschaft jedenfalls ist die eines unverbesserlich dem Schurken-Sozialismus Verfallenen. Ob er tatsächlich einer ist, oder gegen besseres Wissen für Geld so kommentiert, kommt am Ende auf das Selbe raus: Ein Antidemokrat und Schädling der menschlichen Gesellschaft.

  3. 3
    Joaquin

    hallo Hr. Jahn!

    ich habe als Kind in Venezuela gelebt. Hab dort als Automechaniker eine Lehre gemacht. und habe noch immer Freunde in Venezuela. Chavez hat selber einen Putsch versucht. Also kein Demokrat. letztlich hat er wie ein Faschist mit kriminellen Banden unter dem Deckmantel des Sozialismus ein Terrorregime installiert und Fabriken, Betriebe enteignet. Maduro ist kein demokrat, denn er hat die Parlamentswahl verloren und die Opposition dennoch schlichtweg verfassungswidrig durch eine selbsterstellte Volksversammlung ersetzt. Er ist kein Sozialist, sondern ein Kleptokrat. Sein Prädidentenflieger hat Griffe und Schnsllen aus Gold, lässt selbst Milliarden abheben und verschiebt sie in die USA, lässt seine Tochter die kein Französisch spricht in Paris „studieren“, obwohl es gute Unis in Venezuela gibt. Aber in Paris gibt es schicke Mode und was zu essen, während in Caracas die Regale leer sind und auf dem Weg zur Uni man ausgeraubt oder von roten Banden ermordet wird. Vir Maduro und Chavez waren die Leute arm konnten aber zur Schule und in die Lehre und es gab sauberes fliessend Wasser und Strom und in den Supermarktregale Lebensmittel. Alles zu 80% aus der eigenen Landwirtschaft. übrigens schon 1974 wurden die ausländischen Ölkonzerne von Carlos Andres Perez einen sozialdemokratischen Präsidenten verstaatlich, also über 30 Jahre vor Chavez. Damals durfte nan als Presidente nur 4Jahre im Amt bleiben und erst nach 8Jahren wiedergewählt werden. Chavez und Maduro haben sich nicht dran gehalten. Demokratie heisst nämlich auch, dass das Volk nach 4 Jahren einen neuen Präsidenten wählen kann! Maduro ist das nicht! Das Volk kann ihn trotz Wahl nicht los werden, denn er missachtet die von Chavez bereits geänderte Verfassung!

    • 3.1
      Galgo

      Sr. Joaquin, sie sprechen mir aus der Seele! Ich bekomme Anfälle wenn ich immer hören muss, dass Chávez den Sozialismus eingeführt habe, Not und Elend haben mit diesem gottlob verstorbenen Dreckspatzen Einzug in Vzla. gehalten, dies ist die Wahrheit. Stundenlanges Geschwafel im TV haben leider sehr vielen Menschen da drüben den Verstand vernebelt, ja und es ist auch richtig , dass die vorigen Regierungsdeppen viel zu wenig für die Bildung des Volkes gemacht haben, sonst wären sie auf diesen militaristischen Rattenfänger nicht herein gefallen. Leider, kann man nun nicht mehr ändern und ich hoffe, dass die nächsten demokratisch gewählten Volksvertreter, nach Maduro & Mafia, endlich mal dazu gelernt haben. Ich hoffe es sehr für die einst sehr freundlichen und nicht rassistischen Venezolanern, dass dieses calvario bald vorbei sein wird. Ich hoffe auch, dass sie sich auch selbst wieder zum Besseren ändern werden, denn schon seit Jahren, sind viele Venezolaner so richtige Rassenfanatiker geworden. Haben wir alles der PSUV und dergleichen zu verdanken, füher war man Dunkel, oder Mix, oder Weiss,oder Gelb, alles kein Problem, heute sollte man nicht mehr in bestimmte (viele) Barrios mit weisser Haut gehen. Ein Verdienst des comandante!

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