Die kubanische Philologin Yoani Sanchez wurde von den brasilianischen Behörden zur Vorführung des Dokumentarfilms „Conexión Cuba Honduras“ nach Jequié, etwa 360 Kilometer von Salvador, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Bahia (Nordosten), eingeladen. Ihr Antrag auf Ausreise nach Brasilien wurde vom kubanischen Regime abgelehnt.
Bekannt wurde Sanchez als Autorin des ersten unzensierten Blogs aus Kuba namens „Generación Y“, in dem sie u. a. vom schwierigen Alltagsleben der Kubaner berichtet und Kritik an den herrschenden Verhältnissen übt. Die Ausreise aus Kuba zur Entgegennahme von Preisen oder zur Teilnahme an anderen Veranstaltungen, zu denen sie eingeladen wurde, wurde Yoani Sánchez bisher regelmäßig von den kubanischen Behörden verweigert. Amnesty International wertet dies als unangemessene Bestrafung für die Wahrnehmung des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
Im vergangenen März schrieb die kubanische Bloggerin eine Brief an den brasilianischen Präsident Luiz Inacio Lula da Silva und bat ihn, bei den kubanischen Behörden zu intervenieren. Laut Aussage ihres Agenten erhielt sie nie eine Antwort. Andere brasilianische Politiker,wie Senator Eduardo Suplicy oder der Gouverneur des Staates Bahia, Jacques Wagner, intervenierten erfolglos.
Nachdem letzte Woche die Freilassung von 52 politischen Gefangenen in Kuba verkündet wurde, zeigte sich Sanchez hoffnungsvoll, wurde nun aber eines besseren belehrt. Dies ist das sechste Mal in drei Jahren, dass die kubanischen Behörden einen Antrag von Sanchez auf Ausreise ablehnen.
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