O’zapft wird auch in Brasilien

Datum: 19. September 2010
Uhrzeit: 04:05 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Auch in Brasilien wird Tradition groß geschrieben

Das Oktoberfest in München (mundartlich auch Wiesn) ist eines der größten Volksfeste der Welt. Es findet seit 1810 auf der Theresienwiese in München statt und wird Jahr für Jahr von über sechs Millionen Menschen besucht. Die Gäste kommen dabei immer zahlreicher auch aus dem Ausland, vorwiegend aus Italien, aus den USA, Japan und Australien. In den letzten Jahren setzte sich zudem der Trend zur Tracht durch, so dass immer mehr der Wiesnbesucher mit Lederhosen bzw. Dirndl dorthin gehen.

O‘ zapft is ertönt es aber nicht nur in der bayerischen Landeshauptstadt. Auch in Brasilien, dem größten Land Südamerikas, wird Tradition groß geschrieben. In der Stadt Blumenau, die am 2. September 1850 von deutschen Einwanderern unter der Leitung von Bruno Otto Blumenau gegründet und mit ihren Spitzdächern, der Küche und den gepflegten Gärten der Inbegriff der deutschen Besiedlung Brasiliens ist, findet die Hauptattraktion des Jahres im Oktober statt.

Das größte deutsche Volksfest des amerikanischen Kontinents findet traditionell vom 1. bis zum 18. Oktober im südbrasilianischen Blumenau statt. 1984 wurde in Anlehnung an das Münchner Original das erste Oktoberfest in Blumenau abgehalten. Anlass hierfür war der Bedarf an Finanzmitteln für die notwendigen Wiederaufbaumaßnahmen nach der großen Überschwemmung 1983. Schon in der dritten Ausgabe wurde es notwendig einen dritten Pavillon zu bauen, welcher die Besucherströme aus ganz Brasilien und auch aus den Nachbarländern Argentinien und Uruguay aufnehmen konnte.

Seit 1987 ist das Oktoberfest zu einer festen Instanz geworden. Besucher aus der ganzen Welt, angezogen durch die Schönheit der Landschaft im “Vale do Itajai”, die Fröhlichkeit der Menschen und natürlich durch das Bier, welches die Besucher 18 Tage lang in seinen Bann zieht. In den letzten Jahren hat sich das Fest mit über 690.000 Besuchern als das nach dem Karneval in Rio zweitgrößte Volksfest Brasiliens etabliert.

Auch in Guaramiranga, 110Kilometer von Fortaleza, des Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Ceará entfernt, wird ein Oktoberfest organisiert, bei dem nationale und internationale Bands und Kapellen auftreten. Selbst die Münchner Zwietracht, eine Band, die jedes Jahr beim Münchner Oktoberfest in den riesigen Bierzelten auftritt, hat hier schon mit großem Erfolg aufgespielt. Der Erfolg in dem etwa 4.000 Einwohner zählenden Ort ist riesig.

Nach Angaben von Wolfgang Rühle, der bereits 1988 in Fortaleza sein erstes Lokal mit dem treffenden Namen: „Das Hofbräuhaus“ eröffnete, wurden sie bei dem durch ihn organisierten Fest im letzten Jahr regelrecht überrannt. „Unser Oktoberfest dauert nur drei Tage. Wir wurden von 22.000 Besuchern bestürmt, die während der Dauer des Festes mehr Bier tranken, als der ganze Bundesstaat in einem Jahr“, teilte Rühle auf Anfrage agência latina press mit.

Allerdings gibt es zum berühmtesten Oktoberfest in München einen gravierenden Unterschied: Da es zum stattfindenden Termin in Guaramiranga  noch nie geregnet hat, spielt sich alles im Freien ab und es werden keine Zelte benötigt.

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