Minenunglück in Chile: Wer zahlt für die Rettung der verschütteten Bergleute?

Datum: 25. September 2010
Uhrzeit: 15:40 Uhr
Ressorts: Chile, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Rettungsarbeiten extrem aufwändig und teuer

Seit dem 05. August sind 33 Bergleute in der chilenischen Gold- und Kupfermine San José, etwa 45 Kilometer nördlich von Copiapó in Chile, eingeschlossen. Nach Angaben der Regierung betragen die Kosten für die extrem aufwändigen Rettungsarbeiten rund zehn Millionen Dollar, von denen der Staat bisher 3,6 Millionen übernommen hat.

Aufgrund einen Antrages der Regierung vom 16. September hat ein Gericht in der Hauptstadt Santiago am Donnerstag nun das Vermögen der Betreibergesellschaft Compañía Minera San Esteban Primera eingefroren. Vor wenigen Wochen hatte die chilenische Justiz bereits 61 Bergbau-Lizenzen ausgesetzt, sowie 32 Autos und drei Immobilien der Gesellschaft beschlagnahmt. Das Unternehmen befindet sich in Finanzschwierigkeiten, die Behörden befürchten einen Insolvenzantrag.

Der Anwalt von San Esteban Primera betonte, dass „dies nur ein Vorwand des Finanzministeriums“ sei, und fügte hinzu, dass es „einen langen Prozess geben werde“.

Das Bergwerk Mina San José wurde bereits 1889 in Betrieb genommen und wird von der Compañía Minera San Esteban Primera betrieben. Die Jahresförderung lag bis zum Unglück bei etwa 1200 Tonnen Kupfer.Nach einem tödlichen Arbeitsunfall im Jahre 2007 wurde das Bergwerk vorübergehend geschlossen und später unter Auflagen wieder freigegeben. Unter anderem sollte ein Wetterschacht mit Fahrten ausgerüstet werden. Doch die Minenbesitzer bauten weder den Rettungsschacht noch überprüften Beamte die Einhaltung der Auflage.


Bei Erfüllung der Auflagen hätten nach dem jetzigen Unglück die eingeschlossenen Bergleute noch zwei Tage lang die Möglichkeit gehabt, durch diesen Wetterschacht ins Freie zu gelangen. Erst danach wurde der Zugang zum Schacht durch weitere Einstürze endgültig versperrt.

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