Haiti: Cholera ist außer Kontrolle geraten – 1.034 Tote

haiticholera

Datum: 15. November 2010
Uhrzeit: 10:53 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Zahl der Todesopfer erneut um 117 gestiegen

In Haiti breitet sich die Cholera immer weiter aus und hält alle zehn Provinzen des Landes fest in ihrem Griff. Nach letzten Zahlen des haitianischen Gesundheitsministeriums haben sich bislang 16.799 Menschen infiziert, insgesamt sind 1.034 Todesopfer landesweit zu beklagen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer innerhalb von zwei Tagen erneut um 117.

Seit dem Ausbruch von Cholera in Haiti am 19. Oktober 2010 steigt die Zahl der Infizierten immer weiter an. Mehr als 16.000 Cholerakranke werden zur Zeit in Krankenhäusern und Ambulanzen behandelt. Die Dunkelziffer jedoch liegt schätzungsweise viermal so hoch. Zunächst hatte sich die Seuche weniger schnell verbreitet, als befürchtet. Inzwischen jedoch ist die Cholera außer Kontrolle geraten.

Was viele direkt nach dem Erdbeben befürchtet haben, ist nun neun Monate später eingetroffen: der Ausbruch einer Seuche. Haitis Gesundheitsbehörden sind zunächst davon ausgegangen, dass die Infektionen auf die Ursprungsregion, etwa 80 km von Port-au-Prince entfernt, zu begrenzen seien. Inzwischen aber ist bestätigt, dass der Erreger sich rasant verbreitet und auch die Hauptstadt betroffen ist. Sorge bereitet vor allem auch die extrem hohe Sterblichkeitsrate mit etwa sechs Prozent. „Normalerweise sterben nur ein Prozent der Erkrankten“, gab Caritas-International bekannt.

Unter hygienisch einwandfreien Bedingungen könnte die Krankheit relativ einfach behandelt, und ihre Verbreitung eingedämmt werden. Unbehandelt jedoch kann eine Ansteckung mit Cholera innerhalb von Stunden durch die starke Dehydrierung des Körpers zum Tod führen. Die Krankheit brach nach offiziellen Angaben in dem Département (Provinz) Artibonite, etwa 80 Kilometer nördlich von Port-au-Prince, am Ufer von Haitis größtem Fluss aus. Verseuchtes Wasser im Trinkwasserkreislauf gilt als wahrscheinliche Ursache. Nach unbestätigten Meldungen sollen Händler in Artibonite Wasser aus verunreinigten Quellen bezogen und dann abgefüllt als Trinkwasser verkauft haben.

Update: 16/11-19:30 MEZ

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Paho/Jörg Kaiser, Caritas international

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!