Venezuela: Hugo Chávez macht kapitalistisches Modell für Unwetter verantwortlich

rain venezuela

Datum: 05. Dezember 2010
Uhrzeit: 11:20 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Entwickelte Länder gehen unverantwortlich mit der Umwelt um

Der venezolanische Präsident macht das kapitalistisches Modell für die weltweit verheerenden Unwetter verantwortlich. Nach seinen Worten sind die grundlegenden Ursachen für die alarmierenden Wetterereignisse in der kapitalistischen Welt zu suchen, die auf ihr destruktives Lebensmuster beharrt und keinerlei Haftung für ihr Verhalten übernimmt.

Nach Meinung des bolivarischen Führers entkommt niemand den Reaktionen der Natur. “Der Missbrauch der Natur, die Arroganz der Besitzer dieser Welt, verletzen systematisch die ökologischen Grenzen unseres Planeten. Es wird keine Rücksicht auf die Menschheit genommen, die zunehmend hilfloser wird. Die Katastrophen mit diesen harten und langen Regenfällen sind ein weiterer Beweis für den globalen Paradox: Je mehr die entwickelten Länder unverantwortlich mit der Umwelt umgehen, desto stärker werden wir unter den Folgen zu leiden haben”, teilte Chávez in einem Interview mit. ”Während die überwiegende Mehrheit der Völker der Erde unter den schrecklichsten Folgen zu leiden hat, wird das kapitalistische Modell von Kriminellen aufrechterhalten”.

Die Opposition in Venezuela wirft dem Präsidenten allerdings vor, von den wirklichen Problem nur abzulenken. Versprochene Behausungen für zehntausende Menschen wurden nie gebaut, geeignete Pläne für den Notfall existieren nicht. Statt sich um eine Wohnungspolitik zu kümmern, habe die Regierung Milliarden Dollar für Waffenkäufe investiert. Ebenso beklagen sie das totale Missmanagement und die Unfähigkeit der Regierung, mit den Ausmassen der Katastrophe umzugehen.

Überflutungen und Erdrutsche haben in Venezuela in den vergangenen zwei Wochen mindestens 34 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 5.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Nach Angaben des venezolanischen Justizministers Tareck El Aissami wurden über 70.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Twitter

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    regina -g

    Und wieder mal gibt man den Anderen die Schuld …
    Die Katastrophe würde nicht ganz so hart ausfallen , wenn :
    * nicht alles „zugemüllt“ wäre ,
    * die Abwassergräben intakt wären
    bzw wenn überhaupt welche da wären
    * wenn alles besser in Schuss gehälten worden wäre
    * wenn es Baumaterial geben würde …
    * usw
    Bsp. Insel Margarita
    Seit 1999 , als die Insel ebenfalls unter Wasser stand , wusste man ,
    dass dringend was gemacht werden muss , damit das nicht nochmal passiert — aber nix — dafür gibt man doch kein Geld aus
    Und jetzt steht sie wieder unter Wasser – noch schlimmer , als damals
    Und genauso sieht es auf dem Festland aus – nur noch verheerender

  2. 2
    albert einstein

    ja wenn vieles auf beiden seiten nicht der wahrheit entspricht, so doch, dass die regierung chavez in den letzten 10 jahren ein vielfaches an geld für sinnloses militärspielzeug ausgegeben hatte, statt in die infrastruktur und armenbehausungen (wie im wahlkampf versprochen) zu investieren. auch viele andere programme (die aus der hüfte geschossenen), waren und sind sogenannte rohrkrepierer. ja in der guten zeit wurden viel mehr geld ausgegeben als eingenommen, nichts produziert und schindluder betrieben. das nachsehen von den wahnwitzigen verstaatlichungen, die normalerweise in einem desaster enden, werden auch vor allem die armen treffen, die heute noch weniger haben als früher. wenn jemand sagt oder schreibt, dass es weniger arme gibt und als früher, der lügt. ein unterschied hat das ganze; heute melden sich die armen früher nicht.

  3. 3
    Choroni

    Jupp, kann mich nur anschließen…

    So sah es gestern bei uns aus:
    http://www.youtube.com/watch?v=_BL_ZOljpik

    Interessant ist auch dies:
    http://venezuela-europa.blogspot.com/2010/12/hilfe-fur-menschen-in-not-gestohlen.html

  4. 4
    ttenzer

    Ich finde es interessant, in welchgem Kontext Her C. das Wort „Paradoxon“ gebraucht. Kann mir mal jemand erklären was denn hier paradox ist oder sein soll oder ist mein Verständnis dieses Wortes einfach nur kapitalistisch falsch – ich habe doch auch studiert. Die Klimadebatte sei einfach mal dahingestellt – hier gibt es ebenfalls die ganz grossen Verdiener auf beiden Seiten und zu dem noch wissentschaftliche Studien die sich nicht nur mit hundert Jahren sonder auch mal mit tausend oder zehntausend Jahren befassen, was ein ganz anderes Bild auf die diskussion wirft, Fakt ist aber auch, dass neben meinem väterlichen Heimatland USA die ganz großen Verschmutzer in China u.a. zu suchen sind. War China nicht auch kommunistisch? Oder bin ich blöd?

  5. Leider ist es so, dass durch die kapitalistischen Staaten die Umwelt verschmutzt wird und das Wetter sich weltweit ändert. In Cancun wurde gerade wieder ausführlich darüber debattiert.

    Außerdem sagte PRÄSIDENT CHÁVEZ in seiner Äußerung, dass in VENEZUELA die sicheren Höhenlagen des Landes durch kapitalistisch bewirtschaftete, große Haziendas eingenommen werden, während die armen Volksschichten eher im Tiefland leben, oft in unzumutbaren Verhältnissen. Ein Teil seiner Rede ging wohl durch die Übersetzung verloren ?

    Seit dem Amtsantritt von PRÄSIDENT CHÁVEZ ist der soziale Wohnungsbau in VENEZUELA stetig vorangetrieben worden. Ein Großteil der Bevölkerung lebt nicht mehr in äußerster Armut.

    Für Umweltkatastrophen ist kein Land wirklich ausreichend gerüstet. Selbst die USA – Hochburg des Kapitalismus – waren nicht ausreichend gerüstet für die Waldbrände in Kalifornien und den Hurrikan Katrina.

    Auch das BP-Öldesaster im Golf von Mexiko wurde nicht wirklich bewältigt. Schwarze Öllachen treiben immer noch im Meer (von der US-PRESSE schamhaft verschwiegen oder beschönigt), und tote Seevögel werden tonnenweise an den Stränden von Florida eingesammelt.

    Schade, dass die europäische Presse, weitenteils im Schlepptau der USA, immer wieder so negativ über VENEZUELA berichtet. Dabei ist die EUROPÄISCHE UNION wirklich kein Vorzeigemuster kapitalistischer Erfolgswirtschaft, im Gegenteil. Wieviele Staaten sind mittlerweile bankrott ?

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!