Mariela Castro Espín, Tochter des kubanischen Präsidenten Raúl Castro, hat in Tokio die Rechte der Transsexuellen verteidigt. Die studierte Pädagogin und derzeitige Direktorin des Centro Nacional de Educación Sexual (Nationales Zentrum für sexuelle Aufklärung – CENESEX) teilte mit, dass Transsexualität keine psychische Störung sei.
Espín erklärte auf einer Konferenz im Cervantes-Institut in Tokio, dass die Aufteilung zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht “eine sehr gefährliche historische Einstellung beinhaltet, weil sie Rechte stigmatisiert und Diskriminierung erzeugt”. In ihrem Vortrag “Respekt für die sexuelle Vielfalt in Kuba”, gab die Herausgeberin des Journals Sexología y Sociedad (Sexologie und Gesellschaft) bekannt, dass Richtlinien zum Problem der Diskriminierung von Transgender-Personen geschaffen werden müssen.
Die Nichte von Fidel Castro warf der katholischen Kirche und rechtsextremen Gruppen vor, Gesetze für die Achtung der Rechte von Minderheiten und das Recht der Frauen auf Abtreibung zu blockieren. Gleichzeitig verteidigte sie das Recht der Transsexuellen, sich einer chirurgischen Geschlechtsumwandlung zu unterziehen.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass sie nicht von „Transgender Personen“ sprach, sondern von transsexuellen Menschen. Der Begriff „Transgender“ ist ein Begriff, der zur selben Zeit entstand, als begonnen wurde transsexuelle Menschen als „gender identity disordered“ zu belabeln und aus diesem historischen Hintergrund heraus hier äusserst unpassend.