Costa Rica: Der „Frieden mit der Natur“ ist in Gefahr

Baulas_Costa_Rica

Datum: 28. Dezember 2009
Uhrzeit: 21:17 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Klaus Schenck
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Der costa-ricanische Präsident Oscar Arias, Friedensnobelpreisträger und Erfinder des berühmten Slogans „Frieden mit der Natur“, plant den Meeresnationalpark Las Baulas zum Wildtierrefugium zu degradieren und dessen Grenzen zu verschieben. Umweltschützer laufen dagegen Sturm. In Las Baulas kommen nachts die vom Aussterben bedrohten Lederschildkröten an Land, die Strände sind Haupteiablageplatz in Costa Rica. In den angrenzenden Mangrovenwäldern des Parks lebt eine Vielzahl weiterer seltener Tier- und Pflanzenarten.

Hintergrund des Streits sind Immobilien- und Tourismusprojekte in Strandnähe. Dort haben sich Investoren und Spekulanten angesiedelt, darunter auch Deutsche. Die Bebauung, Hunde, Licht und Lärm stören die größte der Meeresschildkrötenarten. Die Regierung hat dagegen seit Jahren wenig unternommen. Zwar laufen erste Enteignungsverfahren gegen bestehende Anlagen, doch vor hohen Entschädigungszahlungen will sich der Staat drücken.

Für die bedrohten Meerestiere gibt es kaum Alternativen. Unbeirrbar kommen die Weibchen an den Strand zurück, an dem sie Jahre zuvor im warmen Sand eingegraben ausgebrütet wurden und geschlüpft sind. Umweltschützer sehen in der Initiative einen gefährlichen Präzedenzfall. Noch nie in der Geschichte des Landes wurde der Schutzstatus eines Nationalparks heruntergestuft.

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