Die Botschaft der Vereinigten Staaten in der Dominikanischen Republik verurteilt den Tod eines haitianischen Kindes durch Bürger des Urlaubsparadieses. „Der unglaubliche Vorfall widerspricht der Rechtsstaatlichkeit und bedroht die wichtigsten Grundprinzipien einer demokratischen Regierungsführung“, lautete die offizielle Protestnote.
Eine Gruppe Dominikaner hat am Sonntagabend vier kleine Häuser haitianischer Einwanderer niedergebrannt. Der kriminelle Vorgang, bei dem ein haitianischer Junge getötet wurde, ereignete sich in einem Dorf in Altagracia, Provinz Barahona.
Bei dem Überfall soll es sich laut Polizeiberichten um eine Vergeltungsaktion handeln. Der Körper des dreijährigen Obenson Pié wurde am Montagmorgen in den Trümmern eines abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht fünf Dominikaner, sowie den Vater des verbrannten Kindes.
Eine Sechs-Zimmer-Hütte, welche von mindestens 20 angeblich undokumentierten Haitianern bewohnt wurde, fiel ebenfalls einem Brandanschlag zum Opfer. Der Vorfall ereignete sich im Sektor Hoya del Caimito in der Stadt Santiago. Laut Rafael Monsanto, Sprecher der Polizei, flüchteten die Täter unbekannt.
Während die WHO einen verstärkten Übergriff des Cholera-Bakteriums auf den Nachbarstaat von Haiti befürchtet, sehen die Vereinten Nationen mit Besorgnis auf die zunehmende Fremdenfeindlichkeit im Urlaubsparadies. Haiti ist zwar wichtiger Handelspartner für Exporte, allerdings macht den Dominikanern die hohe Anzahl von oftmals illegalen Gastarbeitern immer mehr zu schaffen, was zu einer wachsenden Tendenz der Stigmatisierung von haitianischen Immigranten führt.
Dabei werden nicht nur wichtige Handelsgüter nach Haiti exportiert, aus Haiti werden auch billige Arbeitskräfte “importiert”. Besonders für die Bauwirtschaft sind die Arbeiter aus dem Nachbarland ein willkommener Faktor, mit dem die Kosten gesenkt werden. Oftmals gelangen die Menschen erst durch Schmiergeldzahlungen an den korrupten Beamtenapparat der DomRep über die gemeinsame Landesgrenze. Inzwischen geht es vielen Bürgern der Dominikanischen Republik durch den Tourismus besser, die “schmutzigen und anstrengenden Arbeiten” überlässt man deshalb lieber anderen.
Die Behörden der Dominikanischen Republik haben in den ersten Tagen des Jahres mehr als 2.000 undokumentierte Haitianer in ihr Heimatland repatriiert. Die Verhaftungen erfolgten nach einer Razzia durch Mitglieder der Armee. Insgesamt wurden seit Dezember vergangenen Jahres mehr als 5.000 angeblich unregistrierte Personen aus dem Nachbarstaat zurückgeführt.
Nach Angaben der Behörden sollen sie sich illegal im beliebten Urlaubsgebiet aufgehalten haben. “Wir unternehmen alle erforderlichen Schritte, um das Ministerium für Gesundheit bei der Eindämmung der Cholera zu unterstützen”, teilte General José Rafael López Santana mit.
Leider kein Kommentar vorhanden!