Venezuela: Warum das ölproduzierende Land arm ist

chavezoil

Datum: 22. Februar 2011
Uhrzeit: 15:13 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Öl-Überschüsse decken nicht die öffentlichen Ausgaben

Nigeria, Venezuela, Libyen Angola, Algerien und die Länder des Nahen Ostens produzieren immer mehr Öl. Steigende Korruption und Arbeitslosigkeit schaffen allerdings immer mehr Armut und Rebellion in diesen Ländern. Ausnahmen von dieser Regel sind Saudi-Arabien, Brunei, VAE und Katar. Dies hat der Journalist Toby Shelley bereits in seinem Buch „Oil: Politics, Poverty & The Planet“ beschrieben.

Venezuela liefert nach seinen Worten einen emblematischen Fall von Korruption und Menschenrechtsverletzungen in Lateinamerika ab. Vor ein paar Tagen hat sich die Regierung in Caracas die weltweit größten Reserven an Öl zertifiziert. Nach Angaben des Energie- und Ölministeriums soll das Nachbarland von Brasilien zum Stichtag 31. Dezember 2010 auf 296,5 Milliarden Barrel (159 Liter) des schwarzen Goldes sitzen. Damit würde Venezuela vor Saudi-Arabien mit 265,1 Milliarden Barrel liegen.

Laut dem statistischen Amt in Caracas liefert Öl 95% des Volkseinkommens; 38 % der Bevölkerung leiden jedoch unter Armut. Die Oberschicht und die dünne Mittelschicht profitierten allerdings von den sprudelnden Erdölquellen. Nach einer Studie des Ökonoms Orlando Ochoa stieg die nominale inländische Staatsverschuldung in den letzten zehn Jahren um 1.046%. „Dies zeugt von der Misswirtschaft der Regierung. Die Öl-Überschüsse reichen nicht aus, um die öffentlichen Ausgaben zu decken“, so Ochoa. „In Venezuela gibt es keine klare Finanzstrategie und keine gesunden öffentlichen Finanzen. Schulden scheinen ein Teil der Politik dieser Regierung zu sein“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    robi

    soll das was NEUEs sein…??? Mir gehts hier gut…, denn wer in Venezuela ARBEITET (und ich meine arbeiten ohne jeden Tag fünfzehnmal zu besch…., der hat auch Geld! Leider haben in über zehn Jahren Chavez die meisten Leute dank der Misionen etc. dies verlernt…

    Aber jeder bekommt eine zweite Chance….2012

  2. 2
    Patrick

    Es ist doch ueberall gleich in Latainamerika.Robi,Du hast recht..Ob Hugo Chavez bei euch oder Pepe Lobo hier bei uns in Honduras.Jeder macht sich die Taschen voll wenn er kann.Ich arbeite auch hart hier.Und mir und meiner Familie gehts super.

  3. 3
    albert einstein

    da schustern in venezuela die reichen schichten sich gegenseitig die oelmiliarden auf die bankkonten zu, danach kommt könig hugo der 1. und füllt den seinen und sich selbst die konten voll (konten weil die taschen zu klein wären), und das volk schweig. lässt sich von gefälschten statistiken blenden und belügen……. das wichtigste aber für dieses volk ist: gratis benzin… billige grundnahrungsmittel… billig schnaps… und für jeden täglich 3000 kalorien um den fettwanz zu pflegen. mit dickem ranzen lässt sich schwerlich schaffen, das kann jeder arzt bestätigeen. also fettärsche sun fun and nothing to do………… und viel arepa fressen, polar saufen und pollo fressen………….. ? paradies im huoland

  4. 4
    robi

    Gerade war ich in einer stundenlangen Schlange eines Regierungsinstituts, da traf ich zwei sehr interessante Menschen…

    …einen Studenten- gerade fertig- will nach Argentienen, weil er wie er sagte, nach 19.00 nicht mehr in Caracas auf die Strasse kann

    ….der andere, beschaeftigt bei PDVSA Maracaibo- auch studiert und Ingenier, geht nach Kolumbien…da die Löhne nicht bezahlt werden oder nur Hungerlöhne offeriert werden…

    – was noch an Öl gefördert wird, reicht gerade noch aus um die Amerikaner zu versorgen (das sind langfristige Verträge aus denen man (auch Hugo)nicht so leicht rauskommt. Alles andere für den venezolanischen Bedarf wird – und jetzt festhalten- IMPORTIERT und das zu Weltmarktpreisen.

    Sogar das Öl, welches Venezuela den Kubanern jeden Tag schenkt, verkaufen die an Venezuela wieder… Die Infrastruktur völlig verwahrlost, es wird nur noch soviel gemacht, das die Maschinerie nicht völlig zusammenbricht.

    Deswegen auch der Vorstoss letzte Woche, das es evtl. zu Rationierungen kommen sollte…

    Alle Joint-Ventures mit China, Russland, Weißrussland, Iran, Kuba, Nicaragua gehen zum Nachteil des venezolanischen Volkes aus… ein befreundeter Chinese sagte mir vor kurzem, das ist für China eine historische Chance sich für einen Appel und ein Ei riesige Energie- und Rohstoffreserven zu sichern…und das ohne nur eine Patrone abzuschießen…

    Man muss sein Land schon hassen um sowas fertigzubringen…

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