Das Internet verändert radikal das Verhalten und die Gewohnheiten der Brasilianer. Die Offenlegung der Daten aus dem nationalen Haushalt skizzieren ein Land, das in die Modernisierung eilt und noch Arm in Arm mit alten Problemen wie Analphabetismus geht.
Laut dem nationalen Haushalt ergaben Stichproben des IBGE, dass im Jahr 2008 fast 18 Millionen Haushalte über einen Computer verfügten. Ein Wachstum von 21 Prozent gegenüber 2007.
Das Internet erreicht 13.7 Millionen Haushalte. Eine Zunahme von fast 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Telekommunikationsmarkt verändert Brasilien. Mehr als 80 Prozent der Haushalte verfügen über einen Festnetzanschluss oder ein Mobiltelefon. Bei den Mobiltelefonen gab es eine Steigerung von 22,5 Prozent gegenüber 2007.
“Das sind Waren, die zunehmend erschwinglich sind, die Technologien werden immer billiger. Der Computer ist eine Investition in die Bildung, die Regierung investiert und die Menschen haben erkannt, dass dies etwas ist, das ich haben kann”, sagt Research Manager, Maria Lucia Vieira.
Mittlerweile schießen selbst in den kleinsten Dörfern im Hinterland Brasiliens Internetcafés wie Pilze aus dem Boden. Jeder will sich eine Scheibe vom Boom abschneiden. Viele Jugendliche verbringen Stunden vor dem Computer.
Doch direkt daneben stehen die ärmsten Hütten, in denen die Menschen weder lesen noch schreiben können.
Eine Mutter von 3 Kindern, 39 Jahre sagt “Ich habe in mehreren Haushalten gearbeitet. Wenn sie sehen, dass ich nicht lesen kann, sagen sie: So, nehmen sie Geld und fertig.”
Die Analphabeten Rate bei Personen über 15 Jahren ist nahezu stabil bei 10 Prozent. Höher ist sie bei den über 40 Jährigen und am niedrigsten bei den Jüngsten, zwischen 15 und 24 Jahren.
Das bedeutet, dass das brasilianische Problem des Analphabetismus weiterhin ein ernstes ist und es wird sogar noch dramatischer, wenn man die 30 Millionen Brasilianer, die zwar lesen und schreiben können, aber den Text nicht verstehen, mit hinzuzieht. Einen Text mit wenig Tiefe, denn sie sind funktionale Analphabeten.
Über 92 Millionen Brasilianer waren im vergangenen Jahr auf dem Arbeitsmarkt, mehr als ein Drittel von ihnen mit einem förmlichen Vertrag. Die Arbeitslosigkeit sank mit 7.2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2001.
Die Sorge um die Erhaltung von Arbeitsplätzen hat einen Einfluss auf die Erziehung der Brasilianer. Es gab eine starke Zunahme der Studierenden, die zum Großteil nach ihrer regulären täglichen Arbeit noch eine Abendschule besuchen. Sie wollen sich qualifizieren, um ein besseres Gehalt zu verdienen und für eine bessere Position innerhalb des Unternehmens.
“Dies ist ein Merkmal des heutigen Arbeitsmarktes, mit mehr und intensiverer Arbeit, mit einem gewissen Maß an Bildung und Ausbildung und damit ist die Schule der Schlüssel zum Erfolg”, sagt der Präsident des IBGE, Eduardo Nunes.
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