Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter hat sich am gestrigen Montag (28.) mit mehreren Vertretern religiöser Gemeinschaften auf Kuba getroffen. Während des ersten Tages seines privaten Aufenthaltes auf der Karibikinsel besuchte er das Hauptquartier der Jüdischen Gemeinde, beantwortete dabei allerdings keine Fragen zur aktuellen Situation des inhaftierten US-Unternehmers Alan Gross.
Carter wird auf Einladung von Präsident Raúl Castro drei Tage auf der Insel verbringen. Der Besuch rührte Hoffnungen auf eine mögliche Intervention für Gross, der unter anderem wegen illegaler Satellitenkommunikation, welche von den USA finaziell gefördert wurde, zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Die Verurteilung von Gross, 61, verschärft die angespannten Beziehungen zwischen beiden Staaten.
Carter sprach auch mit dem katholischen Kardinal Jaime Ortega, der sich in einem beispiellosen Dialog mit der kubanischen Regierung für die Freilassung von politischen Gefangenen eingesetzt hatte. Die katholische Kirche bezeichnete die Begegnung als „herzlich und freundlich“, machte allerdings keine weiteren Angaben über Art und Inhalt des Treffens.
Carter bereiste Kuba, die Nachbarinsel der Dominikanischen Republik, bereits im Jahre 2002. Er besuchte damit als erster ehemaliger Präsident seit 1959 Kuba und traf sich sogar mit dem damaligen Präsidenten Fidel Castro. Für seine Bemühungen um Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte erhielt Carter 2002 den Friedensnobelpreis. Seit Beendigung seiner Präsidentschaft engagiert sich der Ex-Präsident mit seinem Carter Center vor allem im Bereich der Menschenrechte, der internationalen Vermittlung und der Wahlbeobachtung.
Im August 2010 erreichte er auf einer (wie ein Sprecher der amerikanischen Regierung betonte) privaten Reise nach Nordkorea im Gespräch mit dem stellvertretenden Machthaber Kim Jong Nam die Freilassung des wegen illegaler Einreise zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilten Amerikaners Aijalong Mahli Gomes.
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