Venezuela: IAPA rügt Unterdrückung der Pressefreiheit

dilma

Datum: 08. April 2011
Uhrzeit: 11:26 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Verschwörung gegenüber Medienvertretern

Die Inter American Press Association (IAPA) hat in ihrem aktuellen Bericht die Verbesserung der Pressefreiheit in Brasilien und Kolumbien unter der Regierung der neuen Staatsoberhäupter gewürdigt. Gleichzeitig wies sie auf zunehmende Störungen, Unterdrückung und sogar Verschwörung gegenüber Medienvertretern in Venezuela, Kuba, Ecuador, Bolivien, Argentinien und El Salvador hin.


„Im Gegensatz zum früheren Präsidenten Lula hat die aktuelle Präsidentin Dilma Rousseff keine umstrittenen Äußerungen gegenüber der Presse gemacht. Bereits in ihrer ersten Rede zeigte sie ihr Engagement und den Respekt gegenüber der Pressefreiheit in ihrem Land“, so ein Sprecher der IAPA.

Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez ist bei seinem Staatsbesuch in Argentinien mit dem Journalistenpreis Rodolfo Walsh ausgezeichnet worden. Angesichts der aktuellen Lage in Venezuela zeigten sich die internationalen Medien über diese Auszeichnung empört. Sie wiesen darauf hin, dass der bolivarische Führer 34 regierungskritische Radio-Stationen in seinem Land geschlossen hat und machten unter anderem darauf aufmerksam, dass die Inter-Amerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR) auf Antrag mehrerer Verbände die Situation des Rechts auf freie Meinungsäußerung in Venezuela untersuche.

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilte bereits in der Vergangenheit die massive Schließung von privaten Sendern aus angeblich administrativen Gründen in Venezuela. Die Organisation stellte in Frage, ob es überhaupt noch möglich sei, öffentlich Kritik gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez und dessen Regierung zu äußern: “Die massive Schließung vor allem oppositioneller Medien gefährdet die Zukunft demokratischer Debatten in Venezuela und macht die Absichten der Regierung deutlich, abweichende Meinungen zum Verstummen zu bringen.” Hugo Chavez sah die Verleihung des Preises naturgemäß allerdings ganz anders. “Ich verdiene diese Anerkennung. Dieser Preis ist jetzt Teil des venezolanischen Volkes. Rodolfo Walsh war auch ein großer Kämpfer und Märtyrer. Kritisches Denken ist wichtig”, so der Staatschef.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Gustav

    “ Als die Oppositionsdemonstration in die Nähe des Miraflores-Palastes kam, versuchten Anhänger der Palastgarde, die Unterstützer und Oppositionellen auseinanderzuhalten.

    Die Situation eskalierte, als Angehörige der Hauptstadtpolizei, die damals dem offen antichávistischen Bürgermeister Alfredo Peña unterstand, in die Menge der Chávez-Anhänger schossen. Insgesamt wurden 19 Personen getötet und über 300 verletzt. Die Opfer waren ungefähr zur Hälfte Anhänger von Chávez und der Opposition. Alle oppositionellen Fernsehsender berichteten jedoch wahrheitswidrig, Chávez-Anhänger hätten in die Oppositionsdemonstration geschossen. Sie suggerierten dies auch durch geschickte Schnitte und eine chronologisch falsche Anordnung der Ereignisse in der Fernsehberichterstattung. Zahlreiche Beweise für die Verwicklung der Stadtpolizei in den Putsch legen laut Narconews die Vermutung nahe, dass der rücksichtslose Polizeieinsatz als Vorbereitung zum folgenden Staatsstreich diente. Die Opposition machte Hugo Chávez für die Toten der Scharfschützen verantwortlich und rechtfertigte mit ihnen den folgenden Putsch.“

    Quelle: Wikipedia

    Und wenn jetzt dieselben rechten oppositionellen Typen, die den Putsch damals planten und ausführten, jetzt Zensur schreien und auf Pressefreiheit pochen, obwohl sie immer noch 85% der venezulanischen Medien kontrollieren, dann sollte man wachsam sein…

    Mehr muss man dazu nicht sagen!

  2. 2
    Angiven

    Und ob dazu was zu sagen ist.Die öffentlichen 7 traurigen Fernsehsender
    sind Tag und Nacht nur mit Chavezreden,Militärparaden,Probaganda
    bestückt.2-3 x am Tag die ellenlange Nationalhymne,und mit viel Glück kann
    man am am Sonntag mal einen Film am Stück ohne Unterbrechung sehen.
    Vorausgesetzt es ist gerade kein Staatsbesuch da.Chavez macht nicht mal
    vor dem bezahlten Fernsehen halt.Meridiano TV ist ein Sportsender bei
    Kabelfernsehen.(Formel 1,CL,Bundesliga usw.)Wenn ihm einfällt mitten
    unter dem Formel 1 Rennen seine stundenlangen Reden zu halten,dann
    war es das.Das nur zum Thema Pressefreiheit.Die Sender die sich ge-
    weigert hatten seine Reden zu übertragen existieren nicht mehr.
    RCTV=TVES,Globovision nur mehr über Kabel zu empfangen usw.
    Wo ist das Recht und die Freiheit der Menschen geblieben sich die Medien selbst auszusuchen die sie sehen und hören wollen?
    Auf der Strecke!!!

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