Schul-Massaker in Brasilien: Attentäter posiert mit Revolvern

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Datum: 15. April 2011
Uhrzeit: 13:50 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Keine Verbindung zu Terror-Netzwerk al-Qaida

Die Sicherheitsbehörden haben am heutigen Freitag (15.) weitere Fotos des Attentäters veröffentlicht, der vor gut zwei Wochen in einer öffentlichen Schule in Rio de Janeiro in Brasilien zwölf Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren erschossen hat und danach Selbstmord beging. Die Bilder zeigen den 23-jährigen Wellington Menezes de Oliveira in seiner Wohnung, unter anderem posiert er mit den späteren Tatwaffen. Auf einem Foto richtet er den Revolver zudem direkt auf die Kamera.

Die Bilder wurden von einem im Haus gefundenen Computer sichergestellt, den der Amokläufer vor seiner Tat in Brand gesteckt hatte, um die Spuren zu verwischen. Zudem rekonstruierten die Ermittler auf den Festplatten zahlreiche Dateien mit religiösen Texten. Eine Verbindung mit dem Terror-Netzwerk al-Qaida besteht nach Ansicht der Behörden jedoch nicht, obwohl Wellington auf den Fotos einen für die arabische Welt typischen Bart trage. „Die von ihm verwendeten Waffen, ein Revolver von Kaliber 38 und ein anderer mit Kaliber 32, sind keinesfalls typische Waffen für einen Terroristen“ so Sergio Henriques von der Polizei in Rio de Janeiro.

Auf einen Monate zuvor aufgenommenen Video finden sich zudem Äusserungen, die bestätigen, dass der isoliert und allein lebende Mann das Massaker lange geplant hat. In einem anderen Video erklärt er, rund 48 Stunden vor der Bluttat in dem Gebäude gewesen zu sein. Mehrfach habe er die Schule, die er selbst mehrere Jahre besuchte, ausspioniert. Die Hintergründe des Amoklaufs werden sich jedoch vermutlich nie ganz aufklären lassen. Ob Hänseleien während seiner Schulzeit den Todesschützen veranlasst haben, unschuldige Kinder hinzurichten, kann genauso wenig ausgeschlossen werden wie reine Schizophrenie und Verfolgungswahn.

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