Ein Gericht in Costa Rica hat am Freitag offiziell die Eröffnung eines Verfahrens im Fall zweier Fotografen angeordnet, auf die bei der Hochtzeitsfeier des brasilianischen Top-Models Gisele Bündchen und ihrem Ehemann dem Football-Star Tom Brady im April 2009 durch deren Sicherheitskräfte Schüsse abgegeben wurden.
Der Vorfall ereignete sich seinerzeit in Malpaís in der Provinz Santa Teresa an der Pazifikküste des Landes. Der zuständige Richter Hernán Salazar traf die Entscheidung, nachdem ein gütlicher Vergleich zwischen beiden Parteien nicht zustande kam.
Die Kläger, der Foto-Chef für Zentralamerika der Nachrichtenagentur AFP, Yuri Cortéz und der Fotografen der in Costa Rica erscheinenden Tageszeitung Al Día, Rolando Avilés, hatten das Angebot des prominenten Paares zuvor abgelehnt. „Sie haben 100.000 Colones [ca. 200 US-Dollar] angeboten und das ist eine Beleidigung, wir reden hier nicht nur von einem Attentat auf ihr Leben sondern auch deren Eigenschaft als professionelle [Medienvertreter], es war ein Angriff auf die Presse“ so der Anwalt der beiden Fotografen.
Die beschuldigten Sicherheitskräfte Miguel Solís, Alexander Rivas und Manuel Valverde noch deren rechtlicher Vertreter Miguel Rojas haben sich bislang zudem angeblichen Mordversuch geäussert. Die drei waren von Bündchen über die private Sicherheitsfirma AVAHUER beauftragt worden, das Grundstück während der Feier zu bewachen.
Am besagten Tag hatten Cortéz und Avilés von einem Nachbargrundstück aus Fotos zunächst Fotos geschossen. Beim Verlassen des Geländes wurden sie eigenen Angaben nach von den Sicherheitskräften aufgehalten, die ihnen die Kameras wegnehmen wollten. Beide versuchten mit ihrem Mietwagen zu flüchten, kamen dabei in die Nähe einer der Eingänge von Bündchens Anwesen. Dort wurde das Feuer auf sie eröffnet. Der Wagen kam dabei zunächst im Frontbereich zu Schaden, anschliessend wurde die Heckscheibe getroffen und zerbarst. Die Fotografen wurden bei dem Angriff jedoch nicht verletzt.
Bereits im vergangenen Jahr die Paparazzi in der USA geklagt und eine Million US-Dollar an Schmerzensgeld gefordert. Der zuständige Richter in New York erteilte der Klage allerdings eine Absage, da das ganze in Costa Rica geschehen sei. Bei der nun im zentralamerikanischen Land erhobenen Zivilklage fordern die beiden Fotografen mittlerweile nur noch 300.000 US-Dollar.
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