In Chile sind zum ersten Mal nach acht Jahren wieder die Masern aufgetreten. Nach Angaben der Regierung werden 1.5 Millionen Menschen der meist gefährdeten Personengruppen geimpft. Über eine Masseninmpfkampagne, die rund 5.3 Millionen US-Dollar kostet, soll in der nächsten Woche beraten werden. Die Infektionskrankheit wurde bereits im März bei vier Personen (Ehepaar und 10 Monate alte Tochter sowie einer weiteren Frau) nachgewiesen. Alle Infizierten waren vor kurzem in das Ausland gereist oder hatten Kontakt zu einer ausländischen Person.
Die Masern sind eine durch das Masernvirus hervorgerufene, hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Neben den typischen roten Hautflecken (Masern-Exanthem) ruft die Erkrankung, die in den meisten Ländern meldepflichtig ist, Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. Es können außerdem in manchen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auftreten.
Im Mittelalter forderten die Masern aufgrund ausgedehnter Epidemien viele Todesopfer. Nach der Entdeckung Amerikas starb ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung an den aus Europa importierten Krankheiten wie Masern, Pocken, Keuchhusten und Typhus. Der Grund dafür war, dass die einheimischen Populationen keinerlei Immunität gegen diese Erreger aufwiesen.
So kam es in der Dominikanischen Republik (1519), Guatemala (1523) und Mexiko (1531) zu verheerenden Masernepidemien. Im Jahre 1529 kam es zu einer sich über Honduras und Mittelamerika ausbreitenden Masernepidemie, die zwei Drittel der Überlebenden der zuvor ausgebrochenen Pockenepidemie das Leben kostete.
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