Mit offiziell etwas mehr als 300.000 eingereichten Anträgen auf Erteilung einer Lizenz zur selbständigen Erwerbstätigkeit sind auf Kuba alle Erwartungen der Regierung übertroffen worden. Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Soziale Sicherheit sind bis zum 30. April 309.728 Anträge eingegangen, 220.000 Genehmigungen wurden seit Oktober 2010 erteilt. Sowohl in der Hauptstadt als auch die Provinz Havanna erhielten die Antragsteller dabei die meisten Lizenzen.
Raul Castro begann im Jahr 2010 mit einem Prozess der Öffnung des privaten Sektors auf der Insel, wo die Wirtschaft seit Jahrzehnten stark unter staatlicher Kontrolle steht. Der Präsident erklärte, dass das sozialistische kubanische Modell bestehen bleibe, die Änderungen seien nur ein „Update“ des Systems, welches hauptsächlich bestehende Subventionen abschaffe.
Die Regierung kündigte Ende letzten Jahres an, Hunderttausende von Arbeitern zu entlassen, begann unter anderem mit der Ausgabe von Lizenzen für Familienbetriebe und genehmigte Bankkredite für Existenzgründungen. Laut einer offiziellen Mitteilung aus Regierungskreisen können alle nicht staatlichen Unternehmen ab sofort Nicht-Familienmitglieder als Mitarbeiter einstellen und die Löhne selbst aushandeln.
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