Chile: Astronomen entdecken „Kometenfabrik“► Seite 2

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This artist’s impression shows the dust trap in the system Oph-IRS 48. The dust trap provides a safe haven for the tiny rocks in the disc, allowing them to clump together and grow to sizes that allow them to survive on their own.
Datum: 09. Juni 2013
Uhrzeit: 08:27 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Staubfalle erstmals eindeutig beobachtet und modelliert

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Bei dem Fund handelt es sich um eine Region, in der größere Staubkörner gefangen werden und durch Kollisionen und Aneinanderhaftenbleiben weiter wachsen können. Es handelt sich um eine Staubfalle – genau das, wonach die Theoretiker gesucht hatten.

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir auf eine Art Kometenfabrik schauen, da die Bedingungen dort im Moment gerade so sind, dass Staubteilchen von Millimeter- zu Kometengröße heranwachsen können. Es ist unwahrscheinlich, dass sich aus dem Staub bei dieser Entfernung vom Stern ausgewachsene Planeten bilden. Aber ALMA wird in naher Zukunft auch in der Lage sein, Staubfallen näher am Mutterstern zu beobachten, wo derselbe Mechanismus am Werk ist. Solche Staubfallen wären dann wirklich die Geburtsstätten von neuen Planeten”, erklärt van der Marel.

Eine Staubfalle entsteht, wenn größere Staubteilchen in Gebiete höheren Drucks wandern. Computermodelle haben gezeigt, dass solch ein Hochdruckgebiet durch die Bewegung des Gases am Rand einer Lücke entstehen kann – ähnlich wie jenes, das in der Scheibe beobachtet wird.

„Die Kombination aus Modellierung und hochqualitativen ALMA-Beobachtungen macht dieses Projekt einzigartig”, erläutert Cornelis Dullemond vom Institut für Theoretische Astrophysik am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg, Mitglied des Teams und ein Experte auf dem Gebiet der Staubentwicklung und der Scheibenmodellierung. „Etwa zur gleichen Zeit als diese Beobachtungen gemacht wurden, haben wir an Modellen gearbeitet, die genau diese Art von Strukturen vorhergesagt hat: ein sehr glücklicher Zufall also.”

Die Beobachtungen wurden durchgeführt, als ALMA sich noch im Aufbau befand. Das Team hat dazu den Band 9-Empfänger von ALMA genutzt – in Europa hergestellte Geräte, die es ALMA ermöglichen seine bisher schärfsten Bilder zu erstellen.

„Diese Beobachtungen demonstrieren, dass ALMA selbst mit weniger als der Hälfte des vollen Ausbaus in der Lage ist, herausragende wissenschaftliche Arbeit zu leisten”, ergänzt Ewine van Dishoeck von der Sternwarte Leiden, die bereits 20 Jahre lang maßgebliche Beiträge zum ALMA-Projekt leistet. „Der unglaubliche Sprung in Band 9, sowohl in der Empfindlichkeit als auch bei der Schärfe der Bilder, gibt uns die Möglichkeit die grundlegenden Aspekte der Planetenentstehung auf eine Art und Weise zu untersuchen, die uns bislang verschlossen gewesen ist”

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