Proteste in Venezuela: Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten

protest

Vermummte Demonstrantenen griffen Polizisten und Soldaten der Nationalgarde mit Steinen und Molotow-Cocktails an (Foto: Twitter)
Datum: 16. März 2014
Uhrzeit: 08:12 Uhr
Leserecho: 10 Kommentare
Autor: Redaktion
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Zehntausende Menschen haben am Samstag (15.) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas friedlich gegen die Gewalt von Regierungstruppen protestiert. Dutzende von vermummten Demonstranten griffen Polizisten und Soldaten der Nationalgarde mit Steinen und Molotow-Cocktails an, die im Vorfeld die Proteste mit Tränengas auflösen wollten. Zuvor hatten Hunderte von Anhängern von Präsident Maduro an einer Kundgebung zur Unterstützung der Regierung teilgenommen. Viele schwenkten die Nationalfahne und trugen Rot, die Farbe, die mit Maduros Vorgänger Hugo Chávez verbunden wird. Obwohl der Marsch von der Regierung angeordnet/befohlen wurde, folgten nur wenige dem Aufruf des Regimes.

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Die Proteste gegen das linksgerichtete und immer mehr in die Diktatur abtriftende Regime begannen vor über einen Monat. Bisher starben rund 30 Personen, mehr als 400 wurden verletzt. Präsident Maduro hat am Samstag die Gründung einer Sonderkommission bekannt gegeben, die sich um Frieden und gegenseitigen Respekt mit den USA bemühen soll.

Das erdölreichste Land der Welt versinkt allerdings in Gewalt. Die Regierung ist nicht in der Lage, das Land aus seiner Krise zu manövrieren. Die Demonstrationen von Studierenden und der Bevölkerung richten sich gegen die grassierende Kriminalität, die verbreitete Korruption und die allgemeine Wirtschaftsmisere, die immer wieder zu Engpässen bei Artikeln des täglichen Bedarfs führt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Inge Alba

    Ein Lichtblick, Maduro ruft zur Kundgebung und keiner geht hin ? Ja, vielleicht fangen die auch mal an zu denken? bei dieser Versorgungslage, muß ja langsam auch beim langsamsten Denker und chavisten Freund der Groschen fallen.Wenn der Hunger nagt, wird der Hirnapparat angeregt, scheint so.

  2. 2
    Barbara

    Hoffen wir es, dass er langsam aber sicher seine Gefolgsleute verliert. Ich befürchte einfach, dass es zu einem Bürgerkrieg kommt und wir einer Situation ähnlich wie Syrien gegenüberstehen. Ein so schönes und wunderbares Land versinkt im Chaos und die Welt schaut zu. Das kann doch nicht sein?!?

    • 2.1
      Alexander

      Gibt es denn in Venezuela radikale Islamisten, die einen Gottesstaat errichten wollen? Ich denke, dass Venezuela eher der ehemaligen DDR gleicht, denn Syrien. Man darf auch nicht vergessen, dass in Syrien vor allem Interessen von Qatar, Saudi Arabien und den USA, so wie Russland vertreten werden.

  3. 3
    Barbara

    Hallo Alexander, ich habe dabei nicht an Islamisten gedacht, sondern an den anhaltenden Konflikt zwischen Regierung und Opposition. Sind wir doch ehrlich, dort herrscht ebenfalls ein Despot und wie lange dauert dies nun schon? Ich gebe Dir Recht, im Endeffekt wird eine zweite DDR oder ein Kuba installiert und der Weg dorthin führt über einen Bürgerkrieg und der Despot überlebt. Das muss die westliche Welt unbedingt verhindern.

    • 3.1
      Alexander

      Ich meinte eher die Montagsdemonstrationen in der DDR. „Das muss die Welt unbedingt verhinder“. Bezog sich das darauf, dass Maduro überlebt oder das ein Bürgerkrieg ausbricht. Was Venezuela meiner Meinung nach braucht, ist eine Übergangsregierung. Entweder mit Teilen beider Regierungslager oder eine vollkommen neutrale Übergangsregierung ohne jegliche Beteiligung der beiden Lager.
      Wenn die Linken ausgeschlossen und verdammt werden, habt ihr letzten Endes das gleiche Problem wie in der Ukraine ein Teil der Bevölkerung wird als Feind angesehen und so spaltet man ein Land.
      Auch sehe ich in der Opposition keine echten Demokraten, die tatsächlich das Wohlergehen der gesamten venezoelanischen Bevölkerung im Sinn haben, ich habe eher das Gefühl, dass manche Oppositionspolitiker die derzeitigen Proteste nutzen und weiter verschärfen, um sich selber in eine günstige Ausgangsposition zu bringen.
      Eigentlich schade, dass jeder Revolution früher oder später ihre Kinder frisst, da wünscht man sich noch mal eine französische Revolution, die alles in den Grundfestern erschüttert hat, leider mit sehr viel Blut.

      • 3.1.1
        Martin Bauer

        Linke sollen weder ausgeschlossen noch verdammt werden, solange ihr Verhalten und ihre Ziele demokratisch sind und Menschenrechte achten. Andernfalls müssen sie aus der Politik entfernt werden.

  4. 4
    pandora

    Zitat @naseweis
    „Wisst ihr was? Ich wuerde gern mal wieder frei durch die Strassen bummeln und kaufen koennen, was das Herz begehrt. Danach sieht es im Augenblick leider nicht aus. Dank der irrsinnigen Strassensperren ! :-(( “
    —-
    frei durch die Straßen bummeln , ok , das vielleicht
    aber kaufen können , was das Herz begehrt – kann man doch schon lange nicht mehr …. und daran sind nicht die Straßensperren schuld …..

    • 4.1
      Redaktion

      Doppeluser Naseweis dauerhaft gesperrt

      • 4.1.1
        Bono

        Danke!!!

  5. 5
    Martin Bauer

    „Da muessten Vermittler eingreifen. Und zwar solche, die von beiden Seiten akzeptiert werden.“
    Es gibt nichts zu vermitteln. Die PSUV und alle ihre Strukturen müssen weg, bedingungslos. Die Täter der Verbrechen der letzten 15 Jahre sollten bestraft werden, soweit möglich. Die Masse der „Chavista“ muss lernen, was Demokratie und liberaler Pluralismus bedeutet und sich in die Gesellschaft integrieren.

    Hinter den Protesten steht anscheinend die „Bilderberg“-Gruppe, keine spezielle Regierung, im Einklang mit der Opposition. Es gibt ausserdem in Venezuela zumindest eine weitere Gruppe, die versucht, sich für die Zukunft eine Machtposition zu sichern. Sie organisieren und befehlen das Heer der Chaoten, die mit Molotows, Steinschleudern und Feuerwerkskörpern kämpfen, Gebäude, Einrichtungen und Fahrzeuge demolieren. Sie sind hervorragend organisiert. Wer dahinter steht, ist mir nicht bekannt. Gegen sie läuft gerade im Stillen eine von der Opposition getragene Aktion, mit dem Ziel, sie von den Strassen zu vertreiben.

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