Das Umweltamt von Ecuador hat einen ökologischen Korridor für den Brillenbären geschaffen, um den natürlichen Lebensraum der Bärenart und anderer Tierarten zu erhalten. Der Brillenbär ist eine endemische Tierart der Anden, der sich durch eine Erweiterung der landwirtschaftlich genutzten Flächen und zunehmender Jagdaktivitäten von einem Verlust seines Lebensraums bedroht sieht. Der Korridor verfügt über eine Fläche von 64.554 Hektar und fördert eine Entwicklung im Einklang mit der Umwelt, einen verantwortlichen Einsatz der natürlichen Ressourcen und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für lokale Gemeinden. Das Gebiet umfasst auch Erholungsbereiche für die Vegetation und ausgewiesene Anbauflächen.
Zwischen 2008 und 2014 wurde ein Bestand von 43 Brillenbären festgestellt, die je nach Jahreszeit im Nordwesten und Osten des Stadtgebietes von Quito heimisch sind. Zu deren Schutz wurde kürzlich vom Umweltamt und der Universität San Francisco von Quito das Programm zum Erhalt des Brillenbären ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, die Bürger dazu zu sensibilisieren, das Habitat des Brillenbären mit Respekt zu behandeln.
Zwei Korridore ermöglichen es, den Nebelwald zu betreten und diese seltene Spezies aus der Nähe zu betrachten: die Route im Schutzwald Maquipucuna, nordwestlich des Stadtgebiets, ist im August und September geöffnet, die Route in Papallacta östlich der Hauptstadt Ecuadors führt Naturbegeisterte von Oktober bis Dezember auf die Spuren des Brillenbären. Die Routen zeigen zugleich die Vielfalt der Fauna und Flora von Quito und Umgebung.
Im November 2017 wird Quito Gastgeber der 25. Internationalen Bärenkonferenz sein, die erstmalig in Südamerika stattfindet. Aussteller, Forscher, Biologen, Wissenschaftler und Bärenspezialisten aus aller Welt kommen dann in der „Mitte der Welt“ zusammen. Quito wurde wegen seiner Fortschritte in der Brillenbärenforschung und den Bemühungen für den Erhalt der Bärenart als Austragungsort gewählt.
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