Parlamentswahlen in Venezuela: Erdrutschsieg für Opposition – Live-Ticker► Seite 3

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Venezuela wählt ein neues Parlament (Fotos: Ernesto Pinheiro/Voto Joven/AVN)
Datum: 06. Dezember 2015
Uhrzeit: 10:58 Uhr
Leserecho: 27 Kommentare
Autor: Redaktion
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13:20 Uhr MEZ: Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski teilte vor wenigen Minuten mit: „die Änderung kommt und nichts hält sie auf!!!“. Nach seinen Worten strebt die Opposition eine qualifizierte Mehrheit von 101 beziehungsweise eine absolute Mehrheit von 112 Abgeordneten an. Für eine einfache Mehrheit im Parlament würden bereits 84 Mandate genügen. Vor mehreren Wahllokalen tauchten bereits motorisierte Banden auf und versuchen die Wahlberechtigen zu erschrecken. Sicherheitskräfte sind nicht zu sehen.

12:50 Uhr MEZ: Perus Ex-Präsident Alan Gabriel Ludwig García Pérez (1985 bis 1990 und von 2006 bis 2011) ist nach eigenen Worten davon überzeugt, dass das venezolanische Volk der Chávez-Diktatur einen Knockout verpassen wird. In einer Rede auf der Jahrestagung der Führungskräfte (CADE 2015) gab García seiner Hoffnung Ausdruck, dass „die nächste peruanische Regierung nicht mehr mitschuldig an dieser Diktatur in Venezuela“ sein wird. Er forderte das venezolanische Militär dazu auf, „auf die Menschen und nicht auf die Diktatur zu hören“.

12:30 Uhr MEZ: Venezuelas Präsident Maduro versucht, Gerüchte über seine mögliche Reaktion auf eine Wahlniederlage auszuräumen. Nach eigenen Worte werde er der erste sein, der die Ergebnisse der Parlamentswahlen anerkennen wird. Den Mord an Oppositionskanditat Luis Manuel Díaz bezeichnet er als „einen kleinen Zwischenfall zwischen kriminellen Banden“.

12:10 Uhr MEZ: Bereits seit den frühen Morgenstunden stehen zahlreiche Menschen vor den Wahllokalen und sind dem Aufruf der Opposition gefolgt, frühzeitig von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.

11:50 Uhr MEZ: Die Ex-Präsidenten von Kolumbien, Andrés Pastrana, Bolivien (Jorge Quiroa) und Costa Rica (Laura Chinchilla) haben darauf bestanden, dass die politischen Gefangenen López, Ceballos und Ledezma von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen dürfen. Laut Pastrana hat Präsident Nicolás Maduro dies zugesichert.

11:30 Uhr MEZ: Die international tätige Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ wirft der venezolanischen Regierung Vorzensur vor und verurteilt die Vorgehensweise des Kommunikationsministeriums. Demnach müssen sich ausländische Reporter verpflichten, Bilder, Audiodateien und Texte nicht zu manipulieren und wahrheitsgemäß zu berichten. Wer sich nicht an die Voraussetzungen halte, dem werde die Akkreditierung entzogen. Nach Ansicht von „Reporter ohne Grenzen“ sind die Formulierungen so vage und ein Versuch, Druck und Zensur auf die Medien während des Wahltags aufzubauen. „Diese Vorzensur auf internationale Medien ist nicht hinnehmbar“, so Emmanuel Colombié, Leiter „Reporter ohne Grenzen“ Region Lateinamerika. „Wir fordern die venezolanische Regierung dazu auf, nicht die Arbeit der Medien zu behindern – und vor allem nicht die Arbeit ausländischer Journalisten. Die venezolanischen Behörden müssen ihre nationalen und internationalen Verpflichtungen einhalten“.

11:00 Uhr MEZ: Die Wahllokale sind ab 06:00 Ortszeit geöffnet (GMT-4:30), die vorläufigen Wahlergebnisse werden von der Wahlbehörde CNE etwa drei Stunden nach Schließung der Wahlzentren um 18:00 Uhr (Unumkehrbarer Wahltrend) veröffentlicht. Zahlreiche Nutzer sozialer Netzwerke berichten von Internetausfällen in Maracaibo, Punto Fijo, Boconó, Barinas, Guárico, Apure, Caracas, Táchira, Mérida, Valencia, Puerto Cabello und Barcelona. Die Telekommunikationsgesellschaften Conatel und CANTV leugnen dies und sprechen von einer „Desinformationskampagne aus den Labors des schmutzigen Kriegs“. Wegen des elektronischen Wahlsystems spielt das Internet für den Wahlverlauf eine entscheidende Rolle.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Randgänger

    Ich hoffe das alle Mitarbeiter von Latina Press das ganze gesund und ohne Verhaftung überstehen

  2. 2
    hugo

    in gedanken sind wir bei euch !

    haben vor 5 monaten das land verlassen. wir lebten 15 jahre hier. wir möchten wieder zurück nach venezuela.

    viel glück.

    • 2.1
      Franz

      Hallo Hugo,
      lebe seit 3 1/2 Jahren auf der Isla und werde nicht vor dem roten Pack weglaufen. Ich denke das es diesmal besser wird als wie in der Vergangenheit. Also Kopf hoch und durch.

  3. 3
    Mango

    Ja heute ist der 6te diciembre Nicolás Tag, oder Nikolaus

  4. HOLA HUGO,ICH HABE DAS LAND NICHT VERLASSEN,DENN ICH LIEBE DIESES LAND,NICHT DIESE ROTE BANDE.ES GIBT AUCH HIER NORMALE MENSCHEN,WOLLEN WIR HOFFEN DAS ALLES BESSER WIRD,SO WIE VOR DIESEN CHAVISTAS

  5. 5
    markus

    merida ist ruhig, meine frau war innerhalb von 20 minuten zurück aus dem Wahllokal

    • 5.1
      annaconda

      Merida hat die Opposition die meisten Stimmen gewonnen ! Que Vivan los Gochos !

  6. 6
    Gast

    Habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben,eine Vorhersage nicht möglich,
    Hoffnung wie in Rumänien nach der Wende…….

    • 6.1
      der Sachse

      Habe die Hoffnung auch nicht aufgegeben. Wie in Rumaenien, das waere voll cool.

  7. 7
    Fideldödeldumm

    Danke an Latina-Press, dass wenigstens ein deutschsprachiges Medium von den Wahlen berichtet. In Deutschland gibt es lediglich Randnotizen. Im Weltspiegel berichtet man lieber von dem harten Leben in Ghana.

  8. 8
    Martin Bauer

    Mit Sicherheit geht der rote Pöbel nach Einbruch der Dunkelheit auf die Strassen und verbreitet Terror. Das war bisher noch bei jeder Wahl ab 2006 der Fall. Man sollte sie einfach ins Leere laufen lassen, es sei denn, man ist stark genug um sie das Fürchten zu lehren. Dann aber müsste man auch gleich die sie schützenden Polizei und Nationalgarde zum Teufel jagen. Das wäre etwas Neues, wofür wohl noch immer die Ressourcen fehlen. Der Ton der Bevölkerung aber hat sich deutlich geändert. So leicht wie bisher geben die Leute nicht mehr klein bei.

  9. 9
    Miguel-Ito

    Ich wohne zwar in D, liebe aber das Land Venezuela und seine Menschen ( mit einigen persönlichen Kontakten)! Ich hoffe, dass es zu einem möglichst friedlichen Umbruch kommt! Natürlich ist die Befürchtung da, dass „Miraflores“, in Zusammenarbeit mit der Guardia Nacional alles versuchen wird, die Wahlen a) evtl. durch provozierte Gewaltakte zu beeinflussen und b) bei einer für sie (eigentlich sicheren) Wahlniederlage den „Ablauf“ und die JETZT SCHON bemängelten, angeblich defekten Zählgeräte als Vorwand für eine „Ungültigkeit der Wahl“ herbeizaubern wird!
    Aber: Die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt!!!!
    Ich muss mich den Worten „Fideldödeldumm’s “ anschließen: Danke für Eure Berichterstattungen; macht weiter so und viel Glück für alle Mitarbeiter! Lateinamerika (und damit meine ich alles südlich des Rio Grande!) ist für die deutsche Presse offensichtlich,aus mir unbekannten Gründen, nicht relevant!
    Democratica hasta siempre!

  10. 10
    Franz

    Gott sei Dank ist die Bevoelkerung wach geworden.

  11. 11
    Miguel-Ito

    Sollte alles „glatt“ verlaufen, muss man nur noch darauf achten, dass der absehbare „Ex-Presidente“ >>sein<< Geld, sprich, das des Volkes, ausser Landes bringt, wenn noch nicht bereits geschehen! Entsprechende Kontaktaufnahmen haben ja bereits stattgefunden!

  12. 12
    VE-GE

    Auch ich bin noch in Venezuela und werde es auch bleiben und das seit 1995……Franz@ warten wir es mal lieber ab ob du mit deiner behauptung recht hast. Es ware zu wuenschen!

  13. 13
    Franz

    Das die Wahllokale immer noch nicht alle geschlossen sind koennte bedeuten das die Roten versuchen die Wahl zu manipolieren um das Ergebnis zu faelschen. Wenn der Praesident so dumm ist und sein Geld in die USA bringt wird sein Konto einfroren. Schlimmer finde ich aber Cabello der Hunderte Million Dollar auf Seite geschafft hat. Ebenso die Toechter von Chaves die gekauft wurden damit sie den Mund halten ueber den waren Todestag von ihrem Vater. Aber es wird alle ans Licht kommen. Mal sehen wie lange es dauert bist die ersten roten Politiker aus dem Land fluechten. Sie gehoeren alle ins Gefaengnis.

  14. 14
    Franz

    Ich bin sehr positiv denn die koennen doch nicht immer mit ihren Luegen durchkommen. Es muss doch eine Gerechtigkeit geben fuer die Bevoelkerung.

  15. 15
    Martin Bauer

    Auch wenn es nicht viel ändern wird, Diosdado Cabello soll angeblich sein Mandat verloren haben. Man sollte jedoch nicht hoffen, dass er deshalb in der Versenkung verschwindet.

  16. 16
    Franz

    Es gibt immer noch keine Ergebnisse. Jedenfalls finde ich noch keine im Imternet.

  17. 17
    Franz

    Martin, wenn er nicht verschwindet wird er im Knast laden wo er hingehoert. Vorraussetzung das die Opposition gewinnt.

    • 17.1
      Martin Bauer

      Die Frage, ob der im Knast landet oder nicht, stellt sich gar nicht. Lediglich, WANN? Es sei denn, eine Kugel oder Rattengift kommt dem zuvor.

  18. 18
    Franz

    Es liegt immer noch kein Ergebnis vor.

  19. 19
    randgänger

    Auf den anderen Nachrichten Seiten steht das derzeit die Opposition 99 sitze sicher hat und maduros Gauner nur 49. Maduro soll sogar die Niederlage eingeräumt haben. Glückwunsch an venezuela, wobei es noch ein langer und steiniger Weg zurück zu normalen Verhältnissen wird.

  20. Das Ende vom Albtraum hat begonnen.Laut El Universal 113 Abgeordnete Opposition, 53 Chavistas….es stehen noch 17 Sitze aus . Die Bestie blutet, abwarten was sie sich einfallen lassen.Aber ,dass sie die absolute Mehrheit verloren haben ist trotz aller Trick,welche sie anwanden, nicht mehr zu negieren.

    • Für Sie, annaconda, freut mich der Wahlausgang ganz besonders. Leider ist die zukünftige Entwicklung völlig ungewiss. Doch es hat sich etwas Wichtiges geändert. Da sind wir uns wohl alle einig. Sehr viel Zukunft dürften die Verbrecher in Miraflores meiner Einschätzung nicht mehr haben, egal wo und in welcher Form. Es sind zu viele Hunde auf der Hasenjagd, im In- und Ausland. Lediglich der spanischen Regierung traue ich nicht über den Weg. Aber auch die wird sich irgendwann gegen die PSUV-Bande stellen müssen. Vor allem im eigenen Land!

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