Brasilien: Regierung gibt vier Millionen Hektar Regenwald für Bergbau frei – Update

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Die Regierung in Brasilia betonte, dass der Umweltschutz eingehalten werde und die indigene Bevölkerung weiter unter Schutz stehen wird (Foto: latinapress)
Datum: 24. August 2017
Uhrzeit: 10:37 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Per am Mittwoch (23.) im Amtsblatt veröffentlichten Dekret hat die brasilianische Regierung den Naturschutz-Status von mehr als vier Millionen Hektar Regenwald im Amazonas-Gebiet aufgehoben und will dort künftig den Abbau von Rohstoffen erlauben.

Das von Präsident Michel Temer unterzeichnete Dekret betrifft das in Zeiten der Militärdiktatur geschaffene Reservat (1984) in der Grenzregion der Bundesstaaten Amapá und Para im Norden des südamerikanischen Landes. In der Region werden gewaltige Gold-Vorkommen vermutet, zahlreiche illegale Minen existieren bereits in Oiapoque, Pedra Branca do Amapari, Tartarugalzinho, Mazagão und Calçoene.

Die vorgeschlagene Maßnahme wurde bereits seit Anfang des Jahres diskutiert und ist ein Teil des neuen Maßnahmenpakets der Bundesregierung, den Bergbausektor des Landes zu erweitern. Neben Gold sollen auch andere Mineralien wie Eisen, Mangan und Tantal gefördert werden.

Die Regierung in Brasilia betonte, dass der Umweltschutz eingehalten werde und die indigene Bevölkerung weiter unter Schutz stehen wird.

Update, 31. August

Ein brasilianisches Gericht hat das Dekret von Präsident Michel Temer ausgesetzt. Nach Angaben von Richter Rolando Valcir Spanholo kann laut Verfassung nur der Kongress den Schutzstatus im „Reserva Nacional do Cobre e Associados“ (Renca) aufheben.

Update, 26. September

Nach Angaben des Energieministeriums wird Präsident Michel Temer das Dekret zur Auflösung des Schutzgebiets zurückziehen.

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  1. 1
    caratinga

    Der Respekt gegenüber der Natur ist nicht vorhanden, erst wenn er nicht mehr da ist, werden sie dem nach weinen.
    Es ist traurig wie Brasilien aus Geldgier Ihre Resorcen vernichtet, nur Investition in Bildung und Technik kann das verhindern.

  2. 2
    Robert

    Längst geht es nicht mehr nur um den lokalen Umweltschutz in Brasilien sondern um das globale Klima, die Vernichtung wertvoller Bioressourcen und den Erhalt der letzten indigenen Völker. Das Verständnis dafür ist aber in Brasilien nur in einem kleinen Teil der Bevölkerung vorhanden. Dies ist nur ein Teil der Probleme eines Land in den es keine politische Kultur gibt sondern nachwievor nur ein unten und oben. Und wer gerade oben ist versucht sich in dieser Zeit so schnelle es geht auf Kosten der anderen zu bereichern. Das ist zwar auch manchmal in Europa so (und erst recht in USA) aber doch herrscht in Europe noch ein Rest von Moral. In Brasilene….Fehlanzeige vollkommen hoffnungslos.

    Brasilien ist und bleibt ein Land der Dritten Welt.

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