US-Sanktionen: Iranische Tanker in Brasilien gestrandet – Update

PETROBRAS

das halbstaatliche Mineralölunternehmen "Petrobras" verweigert die Lieferung von Treibstoff (Foto: Petrobras)
Datum: 19. Juli 2019
Uhrzeit: 09:32 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Zwei Frachtschiffe unter iranischer Flagge liegen seit mehr als dreißig Tagen rund zwanzig Kilometer vor dem Hafen von Paranaguá in Brasilien fest (Bundesstaat Paraná in der Bucht von Paranaguá am Atlantischen Ozean). Exportunternehmen hatten den notwendigen Treibstoff für die Tanker gekauft, das halbstaatliche Mineralölunternehmen „Petrobras“ verweigerte allerdings die Lieferung und hat darauf hingewiesen, dass die Schiffe auf der schwarzen Liste der vom US-Finanzministerium sanktionierten iranischen Schiffe stehen. Darüber hinaus seien die Frachter laut Petrobras mit Harnstoff, einer sanktionierbaren Chemikalie, in Brasilien angekommen.

Nach Angaben aus Brasília wartet die „MV Bavand“ seit dem 8. Juni auf die Brennstoffversorgung und die 48.400 Tonnen Mais im Wert von 12 Millionen US-Dollar wurden bereits in verschiedene Lager verladen und versiegelt. Die „MV Termeh“ liegt mit 60.000 Tonnen Mais im Wert von rund 16 Millionen US-Dollar seit dem 9. Juni im Hafen von Imbituba, beide Schiffe hatten den Hafen Bandar-e Imam Chomeini im Persischen Golf als Ziel.

Sapid Shipping, Eigentümer der beiden Schiffe, beantragte 1.200 Tonnen HFO 380-Kraftstoff von zwei Schiffsagenten für die „MV Bavand“ und 500 Tonnen für die „MV Termeh“. Die Ablehnung erfolgte am 5. Juni, wenige Tage vor der Ankunft der Schiffe im Hafen von Paranaguá. Das Unternehmen gibt 15.000 US-Dollar allein für Liegegeld aus, zuzüglich zusätzlicher Kosten pro Tag für das Chartern.

Update, 25. Juli

Der Iran hat gedroht, die Importe Brasiliens zu kürzen. Der iranische Botschafter in Brasilia, Seyed Ali Saghaeyan, gab am Dienstag gegenüber brasilianischen Medien bekannt, dass sein Land leicht neue Lieferanten für Mais, Soja und Fleisch finden könne, wenn das südamerikanische Land die Betankung von Schiffen verweigere. Brasilien exportiert jährlich Waren im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar in den Iran, hauptsächlich Mais, Fleisch und Zucker. Teheran kauft ein Drittel seiner Mais-Exporte in Brasilien.

Update, 26. Juli

Der Oberste Gerichtshof hat am Donnerstag Petrobras angewiesen, Treibstoff für die zwei Schiffe zu liefern. Richter José Antonio Dias Toffoli, der einzige während der sommerlichen Gerichtspause in Brasilien amtierende Richter, machte in seiner Entscheidung geltend, dass die für die Schiffe zuständige brasilianische Gesellschaft Eleva Química nicht auf der Liste der Unternehmen steht, die Ziele von US-Sanktionen sind.

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