Der Zustrom von Flüchtlingen aus Venezuela nach Ecuador über die Grenze zu Kolumbien (Norden) hat sich in dieser Woche angesichts des Inkrafttretens des von der Regierung Lenín Boltaire Moreno Garcés geforderten humanitären Visums verdoppelt. Die Einreise der Venezolaner über die internationale Brücke von Rumichaca nahm schrittweise zu, bevor die ecuadorianische Regierung beschloss am Montag ab 00:00 Uhr Ortszeit ein Visum für venezolanische Migranten aller Art zu verlangen.
Der Grenzübergang neben der Brücke war am Freitag (23.) Schauplatz eines unglaublichen Szenarios. Obwohl die Massenflucht aus dem einst reichsten Land Lateinamerikas seit Monaten anhält, kamen drei Tage vor Inkrafttreten eines ecuadorianischen Visums für humanitäre Zwecke über 7.000 Venezolaner zum Teil im erbärmlichen Zustand an der internationalen Grenze an. Die Maßnahme war im Juli dieses Jahres vom ecuadorianischen Präsidenten angekündigt worden. Bis Sonntag können Venezolaner noch einreisen, indem sie den Personalausweis vorlegen, um bis zu 180 Tage als Touristen zu bleiben. Daher wird erwartet, dass der Migrationsstrom in den nächsten Stunden noch gewaltig zunimmt.
Quito schätzt, dass sich rund 300.000 Venezolaner auf ecuadorianischem Gebiet befinden. Die Migrantenkolonie dieser Nationalität wird voraussichtlich bis Ende 2019 auf 500.000 anwachsen.
Update, 26. August
Die kolumbianische Regierung gab am Montagvormittag (26.) Ortszeit bekannt, dass mehr als 11.000 venezolanische Flüchtlinge dieses Wochenende über die Internationale Rumichaca-Brücke nach Ecuador ausgereist sind.
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