Corona-Virus: Zeit gewinnen für die Gesundheitsforschung

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Foto aus dem Fiocruz-Labor, in dem Coronavirus erforscht wird - Foto: Reproduktion / TV Globo
Datum: 09. März 2020
Uhrzeit: 16:28 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Zur Pressekonferenz „Forschung zum Coronavirus“ von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklären Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflegepolitik:

Um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus zu bremsen, müssen wir jetzt verantwortungsvoll und besonnen handeln. Unser Gesundheits- und Forschungssystem ist auf solche Szenarien gut vorbereitet, auch weil wir hierzulande eine starke dezentrale Labor-Infrastruktur für Früherkennungen haben. Zielgenaue Präventionsmaßnahmen verringern auf Grundlage der wissenschaftlichen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts den Druck auf unser Gesundheitssystem und schützen besonders verletzliche Personengruppen. Das schafft wertvolle Zeit für die Entwicklung eines Impfstoffes, um Neuinfektionen zu verhindern, und für die Weiterentwicklung von Medikamenten für Infizierte. Es braucht Erkenntnisse aus der Grundlagen-, Infektions- und Immunitätsforschung, um während unterschiedlicher Krankheitsstufen Patientinnen und Patienten wirksam zu helfen. Denn dauerhaft wird der Kampf gegen das Virus nur auf Basis guter Gesundheitsforschung gewonnen. Hier muss die Weltgemeinschaft Hand in Hand zusammenarbeiten, die Wissenschaftsgemeinschaft international eng kooperieren und die notwendigen Ressourcen für die Impfstoffentwicklung aufbringen. In den Beschlüssen des Koalitionsausschusses von gestern ist die Rede von Investitionen – doch mehr Mittel für die Gesundheitsforschung sucht man darin vergebens. Eine Mittelaufstockung muss Priorität der Koalition werden.

Das Forschungsministerium ist Mitglied im Leitungsgremium der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und hat damit einen wichtigen Schlüssel in der Hand, die internationale Forschungsförderung maßgeblich voranzubringen. Doch das Karliczek-Ministerium will bislang offenbar keine Vorreiterrolle in der Impfstoffforschung übernehmen. Doch es wäre eine wichtige Aufgabe der Bundesregierung, sicherzustellen, dass die neu entwickelten Medikamente bezahlbar bleiben und Menschen weltweit Zugang dazu haben. Denn gerade Staaten mit weniger entwickelten Gesundheits- und Forschungssystemen sind angesichts des Corona-Virus auf schnell verfügbare Medikamente und Impfstoffe angewiesen.

Die Pressekonferenz des Ministerduos Karliczek und Spahn am Montag hat Fragen offen gelassen. Am Mittwoch werden wir die Forschungsministerin im Forschungsausschuss zu den Forschungsaktivitäten und den Gesundheitsminister in der Regierungsbefragung befragen.

Pressemitteilung – Grüne Bundestagsfraktion

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