Exodus aus Venezuela: Online-Geberkonferenz – Update

flucht

Die Notleidenden sind auf der Suche nach Nahrung, Arbeit und berichten von einem Horror-Szenario in ihrem Heimatland (Foto: oimparcial)
Datum: 25. Mai 2020
Uhrzeit: 15:10 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Venezuela leidet seit fast zehn Jahren unter einer politischen und wirtschaftlichen Krise, die aufgrund der Inkompetenz des Regimes zu einem schweren humanitären Notfall verkommen ist. Mehr als fünf Millionen Menschen sind aus dem einst reichsten Land Lateinamerikas geflohen, hauptsächlich in Nachbarländer wie Kolumbien, Peru Chile und Ecuador. Aufgrund der Corona-Pandemie leiden die aufnehmenden Staaten in Südamerika zusätzlich unter dem Exodus auf Venezuela und müssen unterstützt werden. Aus diesem Grund hat die Europäische Union für Dienstag (26.) eine virtuelle Konferenz internationaler Geber einberufen, um Spenden für die venezolanische Diaspora zu sammeln.

Seit 2013, insbesondere in den letzten zwei Jahren, haben nach Angaben der Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen (UNHCR) insgesamt 5.095.283 Menschen Venezuela verlassen, um der Krise des Landes zu entkommen. Damit ist dies der größte Exodus (Lateinamerikanische Migrationskrise) in der jüngeren Geschichte. „Da jedoch viele Regierungsquellen Venezolaner ohne regulären Einwanderungsstatus nicht berücksichtigen, ist die Gesamtzahl der Flüchtlinge wesentlich höher“, warnt die UNHCR.

Die Coronavirus-Pandemie hat zu einer Veränderung der Migrationsströme geführt. Einerseits hat die Schließung der Landesgrenzen die Zahl der Flüchtlinge drastisch reduziert und andererseits haben die durch die Gesundheitskrise verursachten wirtschaftlichen Schwierigkeiten viele Venezolaner dazu veranlasst, kurzfristig in ihr Land zurückzukehren. Nach offiziellen Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sind mehr als 80.000 Venezolaner entweder über die Landesgrenze oder auf humanitären Flügen in ihr Heimatland zurückgekehrt.

Die Geberkonferenz, die von der EU zusammen mit Spanien, dem UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) einberufen wurde, hofft, genügend Mittel aufzubringen, um venezolanischen Migranten und ihren Aufnahmegemeinschaften in der Region im Rahmen der EU helfen zu können. „Wenn das demokratische Europa diese Hilfe (…) an Länder wie Kolumbien, Ecuador und Peru weiterleitet, ist dies eine große Erleichterung für die Venezolaner und für diejenigen von uns, die eine Familie außerhalb Venezuelas haben“, erklärte die venezolanische Opposition.

Update, 27. Mai

Bei einer internationalen Geberkonferenz für die Leidtragenden der politischen Krise in Venezuela sind Hilfen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro zusammengekommen (Deutschland mehr als 22 Millionen). Knapp 600 Millionen Euro davon sollten in Form von nicht zurückzahlbaren Zuschüssen fließen, teilte die EU am Dienstagabend als Mitorganisator der Konferenz mit.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Gmür Rudolf

    wie lange muss die welt noch zuschauen. menschen verhungern !!!!!

    • 1.1
      noesfacil

      Die Welt MUSS nicht zuschauen.
      Auch die OAS muss dies nicht tun
      Die Welt, nebst der OAS, zuvorderst die USA, angeführt von deren vollmundig daher schwätzenden, blondierten Schwach….. mit dem Spa…….. SCHAUT einfach tatenlos zu, weil eben genau dieses in deren opportunistisches „Mütchen“ passt.
      Große Klappe, viel Getöse, nichts mehr dahinter!
      Jetzt könnten die USA, nebst der OAS endlich mal Gutes tun, was diese aber längst und völlig verlernt haben und auch keinen Willen mehr dazu haben.
      noesfacil

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