90 Tote durch Tropensturm ‚Agatha‘ in Zentralamerika

teci-1

Datum: 31. Mai 2010
Uhrzeit: 01:06 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Dietmar Lang
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Der Tropensturm ‚Agatha‘ hat nach jüngsten Zahlen in Zentralamerika mindestens 90 Menschenleben gefordert. Alleine am Sonntag stieg die Zahl der Todesopfer in Guatemala von 14 auf 73. In El Salvador kamen nach Angaben der Behörden mindestens neun Menschen ums Leben. Auch in Honduras sind mittlerweile acht Menschenleben zu beklagen. Zahlreiche Personen werden noch vermisst.

Die Unwetter, die mit ‚Agatha‘ über die Länder vom Pazifik aus herein brachen, haben besonders in den Bergregionen zahlreiche Erdrutsche ausgelöst. Dutzende Häuser wurden unter Schlammlawinen begraben. In Tälern traten zudem die Flüsse über die Ufer, wichtige Strassenverbindungen sind unterbrochen. Die Sturzfluten überraschten vielerorts die Menschen und rissen sie in den Tod. Guatemala, El Salvador und Honduras haben am Sonntag jeweils den Notstand im Land ausgerufen.

In Guatemala wurden rund 600 Häuser beschädigt, knapp 800 wurden sicherheitshalber evakuiert. 20.000 Menschen haben nach letzten Angaben ihr Obdach verloren. „Wir Guatemalteken stehen alle der Herausforderung gegenüber, uns dieser großen Prüfung zu stellen“ erklärte Präsident Alvaro Colom in einer TV-Ansprache. „Wir sind in einer ernsten Notlage. Wir rufen daher die internationale Gemeinschaft und die Bevölkerung auf, den Rettungskräften zu helfen und schlimmere Tragödien zu vermeiden“ appellierte er zudem an die Menschen im Land und kündigte an, sich bei der Weltbank um einen Kredit für die Beseitigung der Schäden zu bemühen. Kolumbien und die USA haben inzwischen angeboten, Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu bringen und die Einsatzkräfte bei der Evakuierung zu unterstützen. Mexiko hat seinen südlichen Nachbarn zudem autorisiert, den in Grenznähe gelegenen Flughafen von Tapachula zu nutzen, um Hilfsgüter dort anliefern zu lassen.

Der international nicht generell anerkannte Präsident von Honduras, Porfirio Lobo, appellierte ebenfalls erneut an die internationale Gemeinschaft. Es sei eine „schwierige Situation“, welche das Land durchmache. Es benötige daher dringend „Solidarität“. Rund 1.500 Personen mussten bislang in Honduras evakuiert werden, rund 45 Gebäude wurden nach Behördenangaben zerstört.

Bereits am frühen Sonntagmorgen wurde ‚Agatha‘ von den US-Behörden zu einem tropischen Tief herabgestuft. Es war der erste Sturm der Hurrikansaison, die auf der Nordhalbkugel eigentlich erst am 01. Juni beginnt und bis zum 30. November andauert. ‚Agatha‘ erreichte Windgeschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Stunde.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: REUTERS/Edgard Garrido (HONDURAS)

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!