749 kubanische Bürgerrechtler und Aktivisten der Demokratiebewegung haben einen offenen Brief an Papst Benedikt XVI. verfasst. Dies berichtete die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Demnach fordern sie in ihrem Schreiben, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche während seines für den 26. März geplanten Besuches die Menschenrechtsverletzungen des Castro-Regimes deutlich anspricht. Der kubanische Menschenrechtler Guillermo Fariñas, der 2010 mit Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet wurde, betonte, dass der Papst andernfalls dem Castro-Regime einen Freibrief für dessen menschenrechtsfeindliche Herrschaft ausstellen würde. „In diesem Fall wäre es besser, wenn der Papst seinen Besuch absagt“, so Fariñas.
Das Statement der 749 Kubaner appelliert an Papst Benedikt, sich nicht mit dem repressiven Castro-Regime zu solidarisieren, sondern mit den Menschen- und Bürgerrechtlern der Insel. “Wir wären sehr glücklich, Sie in unserem Land zu empfangen, wenn die Botschaft von Glauben, Liebe und Hoffnung, die Sie uns bringen können, auch dazu dienen wird, der Unterdrückung jener Einhalt zu gebieten, die die Kirche besuchen wollen“, heißt es in dem Statement weiter. Jeden Freitag oder Samstag würden kubanische Staatssicherheitsbeamte Regimekritikern Gewalt und Verhaftung androhen, sollten sie an der Sonntagsmesse teilnehmen.
Bürgerrechtler werden bedroht, nicht an Gottesdiensten teilzunehmen
Die IGFM appelliert an Papst Benedikt XVI. ein Zeichen der Solidarität und der Anerkennung der kubanischen Menschenrechts- und Demokratiebewegung zu setzen und die Bürgerrechtsgruppe „Damen in Weiß“ zu empfangen. Die IGFM verweist dabei auf die zahlreichen Angriffe auf Andersdenkende. Erst am 26. Februar wurden 19 „Damen in Weiß“ nach der Messe in der Kirche Santa Rita de Casia in Havanna festgenommen. Die IGFM wies gleichzeitig auf den Schutz hin, den mutige Angehörige der Kirche bieten können: Am 19. Oktober 2011 geleitete der Erzbischof von Havanna höchstpersönlich 14 „Damen in Weiß“ nach Hause, weil die kubanische Staatssicherheit sie nach der Messe verhaften wollte.
Unterzeichner des Briefes sind nach Angabe der IGFM neben Guillermo Fariñas unter anderem die IGFM-Mitglieder Jorge Luis „Antunez“ García Pérez und seine Frau Iris Tamara Perez Aguilar, die Dissidentin Martha Beatriz Roque, Sara Martha Fonseca, Mitglied der „Damen in Weiß“ und Vorsitzende der vom Regime verbotenen Partei „Pro-Menschenrechte“.
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