Quinoa gilt als altes Korn der Inka und wird deshalb auch als Inkareis, Reismelde, Inkakorn, Reisspinat, Andenhirse oder Perureis bezeichnet. Die einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 50 bis 150 cm ist kein echtes Getreide, gehört zu den Gänsefußgewächsen und gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden und in Höhen, in denen andere Pflanzen nicht mehr reif werden. Die früher oft als Lebensmittel für die Armen bezeichneten Quinoakörner erfreuen sich im Ausland wachsender Beliebtheit, Quinoa kostet jetzt in Bolivien dreimal mehr als vor fünf Jahren.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte 2013 zum „Jahr der Quinoa“. Die Pflanze soll aufgrund ihrer spezifischen Vorteile helfen, den Hunger auf der Welt, gerade in Zeiten des Klimawandels, zu bekämpfen. In der Vergangenheit kostete ein Pfund des Pseudogetreides zwei Bolivianos (etwa 0,28 US-Cent), inzwischen hat sich der Preis verdreifacht. Viel Geld für das nationale Produkt Boliviens, wo über 50% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben.
Die Internationalisierung von Quinoa hat den rasanten Preisanstieg verursacht. Wurde das Produkt früher auf traditionelle Weise verarbeitet, treiben neue Industrianalagen die Produktionsmenge in die Höhe. Die gleiche Menge an Quinoa, die zuvor in einem Monat auf traditionelle Weise verarbeitet wurde, ist jetzt in nur 24 Stunden fertig. „Kinwa“ hat sich zu einem boomenden Sektor in Europa und Nordamerika entwickelt.
Nach offiziellen Quellen hat sich die Nachfrage im Ausland seit dem Jahr 2006 um 1000% erhöht – Tendenz steigend. Dies haben auch andere Länder in Lateinamerika erkannt und durch die rasche Expansion droht Bolivien seine bisher führende Export-Stellung zu verlieren.
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