Die katholische Kirche Perus hat am Donnerstag (24.) die Möglichkeit der therapeutischen Abtreibung im südamerikanischen Land verurteilt. In einer Erklärung der Bischofskonferenz argumentierten die Kirchenvertreter, dass „therapeutische Abtreibungen Leben töten und nicht retten“. Dies sei unabhängig davon, ob die Regierung das Verfahren für legal hält.
Schwangerschaftsabbrüche sind in Peru seit dem Jahr 1924 legal – wenn eine Schwangerschaft das Leben einer Frau gefährdet oder der Abbruch zum Schutz ihrer Gesundheit notwendig ist. Da aber legale Schwangerschaftsabbrüche in öffentlichen Krankenhäusern nur äußerst selten angeboten werden, nehmen viele Frauen mit Risikoschwangerschaften Zuflucht zu unsicheren und heimlichen Wegen.
Die Begriffe, die einer Frau den Zugang zu einer therapeutische Abtreibung erlauben, sind nicht klar definiert. Menschenrechtsgruppen wie „Human Rights Watch“ haben Perus Gesundheitsministerium bereits mehrfach dazu aufgefordert, das Verfahren für den legalen Schwangerschaftsabbruch zu reformieren und Richtlinien dafür zu billigen. Laut einem Bericht lokaler Medien führen nur 17 der 400 Krankenhäuser in Peru therapeutische Abtreibungen durch. Diese 17 haben jedoch ihre eigenen internen Vorschriften, wann und wie das Verfahren durchgeführt wird.
Doppeldeutigkeiten im Umgang mit Abtreibungen im peruanischen Rechtssystem schüren zudem die Angst vor Strafverfolgung bei Frauen und Angestellten im Gesundheitswesen. Durch das Fehlen einer nationalen Vorgabe gibt es keine standardisierte Leitlinie, die Klarheit darüber schafft, wann ein therapeutischer Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden kann. Im öffentlichen Gesundheitssystem sind ärztliche Überweisungen nur schlecht möglich und die Umstände, unter denen ein therapeutischer Schwangerschaftsabbruch erlaubt ist, sind unklar definiert. Somit gibt es in Peru zwar ein gesetzlich verankertes Recht auf Abtreibung, in der Praxis aber erweist es sich für Frauen als nahezu unmöglich, dieses Recht wahrzunehmen.
Leider kein Kommentar vorhanden!