Schwellenland Brasilien: Industrie verzeichnet schlechteste Performance seit fünf Jahren

Vom einstigen Boom ist nicht viel übrig: Brasilien steuert seit Monaten auf eine Wirtschaftskrise zu und hat nach Angaben des Instituts für Geographie und Statistik (IBGE) das Jahr 2014 mit einer Reihe von negativen makroökonomischen Indikatoren beendet. Präsidentin Dilma Rousseff zeichnet für das vergangenen Jahr für ein Doppeldefizit der Handelsbilanz und der öffentlichen Haushalte verantwortlich, ein BIP-Wachstum nahe Null (0,2% nach der letzten offiziellen Schätzung) und einer Inflationsrate von 6,4%. Die Erwartungen für das Jahr 2015 sehen nicht besser aus – die Zentralbank der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas erwartet eine Stagnation der Aktivitäten und einen Anstieg der Verbraucherpreise „höher als 7%“.

Nach offiziellen Angaben hat die Industrieproduktion in Brasilien das Jahr 2014 mit einem Rückgang von 3,2% beendet – das schlechteste Ergebnis in den letzten fünf Jahren. Für diese schlechte Bilanz wird vor allem die Leistung des Automobilsektors (-16%), die Metallurgie (-7,4%) und die Produktion von Metallerzeugnissen (-9,8%) verantwortlich gemacht. Investitionsgüter, ein empfindlicher Indikator zur Messung der Temperatur der Wirtschaftstätigkeit, verzeichneten einen Rückgang von 9,6% in den letzten 12 Monaten.