Die dominikanische Stadt Sosúa (Provinz Puerto Plata) liegt direkt am Meer. Bekannt wurde die Ortschaft dadurch, dass sich in den 1940er-Jahren des letzten Jahrhunderts jüdische Einwanderer vor der NS-Verfolgung dorthin flüchten konnten. Sosúa gedachte 2015 des 75. Jahrestags der Ankunft der ersten jüdischen Emigranten, eine Geste der Solidarität gegenüber denen, die die Geschichte der Stadt geprägt haben. „Sosúa: Buchseiten gegen das Vergessen. Eine jüdische Kolonie mit außergewöhnlichen Geschichten“ („Sosúa: Páginas contra el olvido. Colonia judía de extraordinarias historias“) ist der Titel des neuesten Buches über die Geschichte der jüdischen Gemeinde, deren Mitglieder vor der Nazi-Verfolgung flohen und an der Küste der Dominikanischen Republik den Ort gegründet haben. Die DomRep war eines der wenigen Länder, das den von Adolf Hitler verfolgten Juden Aufnahme angeboten hatte.
Juli Josefine Wellisch Miller de Moncada, Autorin und Tochter dieser Vertriebenen, erzählt die Geschichten von 36 Überlebenden des Dritten Reiches. Sie fanden Zuflucht in Sosúa, einige der Geschichten in diesem Buch wurden von den Nachfahren der Familien aufgeschrieben. Diese Zeugnisse verleihen dem Buch einen besonderen historischen Wert. Juli Josefine Wellisch will mit diesem Buch helfen, die Geschichten der Familien von Holocaust-Überlebenden zu veröffentlichen, die Zuflucht in dieser Ortschaft fanden, die heute eine wichtige Touristengemeinde ist. Das Buch dokumentiert das tägliche Leben der Familien anhand von Zeitzeugnissen und Fotos sowie eine Liste der Bewohner, die aus Nazi-Deutschland fliehen mussten.
Wellisch Miller de Moncada wurde in Sosúa geboren und studierte an der katholischen Pontifikaluniversität (Pontificia Universidad Católica Madre y Maestra) in Santiago Philosophie und Erziehung. An der State University of New York in Albany absolvierte sie ein Masterstudium in Erziehungswissenschaften.
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