Ein Gammelfleischskandal erschüttert das südamerikanische Land Brasilien. Im Zuge der Operation „Carne Fraca“ („Schlechtes Fleisch“) wurden rund zwanzig Personen festgenommen und mehrere hundert Millionen US-Dollar beschlagnahmt. Brasilien ist der größte Rindfleisch und Hühnerproduzent der Welt (viertgrößter Schweineproduzent), das Vertrauen in den Exportweltmeister ist erschüttert. Am Sonntagnachmittag (19.) Ortszeit hat Präsident Michel Temer eine Gruppe von Botschaftern empfangen und versuchte eine „Botschaft des Vertrauens zu vermitteln“. Trotz des Skandals hat das Staatsoberhaupt der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas darauf hingewiesen, dass brasilianisches Rindfleisch für ausländische Märkte strenge Qualitätskontrollen durchläuft.
Nach offiziellen Angaben trägt der Außenhandelsumsatz dieser drei Sektoren mit etwa 11,6 Milliarden US-Dollar zu 7,2% der jährlichen Handelsbilanz bei. Zu den wichtigsten Abnehmern von insgesamt 150 Ländern zählen die Europäische Union (EU), China und die Vereinigten Staaten.
Update, 20. März
Die Regierung von Südkorea hat mit sofortiger Wirkung den Verkauf von Geflügelfleisch aus Brasilien ausgesetzt. Die Behörden gaben am Montag bekannt, dass Lieferanten ein von der Regierung Brasiliens ausgestelltes Gesundheitszeugnis vorlegen müssen. Mehr als 80% der 107.400 Tonnen eingeführten Geflügelfleisches kamen im Jahr 2016 aus Brasilien und fast die Hälfte davon wurden von BRF geliefert. Der Marktwert der drei wichtigsten brasilianischen Produzenten JBS, BRF und Marfrig ist an der Börse in São Paulo um rund 1,9 Milliarden US-Dollar gefallen. Am Montagnachmittag (Ortszeit) haben Chile und China den vorläufigen Stopp von Fleischeinfuhren aus Brasilien bekannt gegeben.
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