Nach Angaben der katholischen Kirche auf Kuba werden in den nächsten Stunden fünf Dissidenten freigelassen. Insgesamt will das kubanische Regime, das offiziell die Existenz politischer Häftlinge bestreitet, innerhalb von vier Monaten weitere 47 politische Häftlinge freilassen.
Kirchenvertreter hatten sich heute zu Gesprächen über dieses Thema mit dem kubanischen Staatsoberhaupt Raul Castro, dem spanischen Außenminister Miguel Angel Moratinos und dem kubanischen Außenminister Bruno Rodriguez getroffen. Die kubanische Regierung, die offiziell die Existenz politischer Häftlinge bestreitet, steht seit dem Tod eines im Hungerstreik befindlichen Gefangenen unter Druck. Die fünf Gefangenen, die heute freigelassen werden, sollen mit ihren Familien zusammen nach Spanien ausreisen.
Die Freilassung der Dissidenten wird die massivste Freisetzung von politischen Gefangenen auf Kuba seit Jahrzehnten sein. Offiziell wurde die Meldung von der kubanischen Regierung noch nicht bestätigt. Experten sehen diesen Schritt als Teil des Dialogs, der im Mai zwischen der Exekutive von Raul Castro und der katholische Kirche in Gang gesetzt wurde. Menschenrechtler schätzen, dass sich auch nach diesem großes Zugeständnis seitens der kubanischen Regierung, noch etwa einhundert politische Gefangene auf Kuba befinden.