Ecuador hat beschlossen, die Erdölfelder von Ishpingo, Tambococha und Tiputini im amazonischen Regenwald nicht auszubeuten, wenn die Industrieländer entsprechende Ausgleichszahlungen leisten. In den unterirdischen Reservoirs in der Region Yasuni werden 846 Millionen Barrel und damit etwa 20 Prozent der gesamten Reserven des Landes vermutet.
Das dortige Ökosystem mit einer Fläche von 982.000 Hektar an Urwald ist eines der artenreichsten der Welt und wurde bereits 1989 von der UNESCO zum Welt-Biosphärenreservat erklärt. Die Regierung von Rafael Correa rechnet bei einem Verzicht auf Ausbeutung mit rund 3,6 Milliarden US-Dollar durch entsprechende Zertifikate. Dies entspricht der Hälfte der erwarteten Erlöse bei einer eventuellen Förderung. Zudem wird durch die Initiative der Ausstoß von 410 Millionen Tonnen Kohlendioxid verhindert.
Durch die Ausgabe von Emissionszertifikaten verpflichtet sich Ecuador, die Felder unangetastet zu lassen. Sollte trotzdem irgendwann in der Zukunft mit den Bohrungen begonnen werden, müssen die Gelder entsprechend zurückgezahlt werden. Interesse an einem Erwerb entsprechender Zertifikate haben bislang Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich, Norwegen, Spanien, Italien sowie die USA angemeldet. Eine Delegation aus Quito soll daher in den kommenden Monaten die jeweiligen Länder aufsuchen und entsprechende Angebote unterbreiten. Auch in den arabischen Ländern soll für die Initiative geworben werden.
„Das ecuadorianische Volk verzichtet im Austausch für den Schutz des Planeten auf wichtige finanzielle Mittel für die Entwicklung des Landes“, so Vizepräsident Lenin Moreno. Die Gelder der ausgegebenen Zertifikate sollen vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen verwaltet werden und ausschliesslich in Umweltschutzprojekte in Ecuador fliessen.
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