Amazonas in Peru mit niedrigstem Wasserstand seit über 40 Jahren

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Datum: 03. September 2010
Uhrzeit: 21:43 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Dietmar Lang
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► Versorgung der Bevölkerung wird immer schwieriger

Der Pegel des Amazonas in Peru ist auf den niedrigsten Stand seit über 40 Jahren gefallen. Am stärksten betroffen ist derzeit die Region Loreto im Nordosten des Landes an der Grenze zu Brasilien. Durch den stetig fallenden Wasserspiegel ist der wohl mächtigste Fluss der Erde an vielen Stellen nicht mehr befahrbar. In der rund 400.000 Einwohner zählenden Stadt Iquitos inmitten des Regenwaldes wächst derweil die Angst vor Versorgungsengpässen.

Nach lokalen Medienberichten sind in den vergangenen Tagen immer häufiger Schiffe auf Grund gelaufen. Sie liefern vor allem Lebensmittel, Trinkwasser und andere Waren in die Region, die ausschliesslich über Luft- und Wasserwege erreichbar ist. Mit einem Niveau von 105,97 Meter über den Meeresspiegel, gemessen am 31. August dieses Jahres, wurde sogar der Pegel von 2005 unterboten. Schon damals wurde mit 106,46 Meter ein fast historischer Tiefststand registriert.

„Unsere Projektionen sehen sogar noch ein weiteres Absinken des Wasserspiegels um rund 20 Zentimeter voraus“ erläutert Marco Paredes vom nationalen Wetterinstitut Senamhi die fortwährende Gefahr von Versorgungsengpässen im Amazonas-Tiefland von Peru. Auch dürfte man seiner Meinung nach nicht auf die Regenzeit hoffen. Diese würde zwar in rund zwei Wochen beginnen und möglicherweise die Situation leicht entspannen, der Pegel würde jedoch mit 1-2 Zentimeter täglich nur äußerst langsam steigen. Erst im Oktober könne mit einer konkreten Erholung gerechnet werden.

Für den Tiefstand des Stroms ist laut Paredes eine anhaltende Dürre verantwortlich. Der Amazonas entspringt hoch in den Anden und zieht sich quer durch den südamerikanischen Kontinent, bis er nach über 6.000 Kilometern in den Atlantik mündet. Seinen Namen trägt er in Peru ab dem Zusammenfluss des Quellflüsse Marañón und Ucayali. Ab der brasilianischen Grenze heißt er dann allerdings Rio Solimões. Erst beim „Encontro das Águas“ in der Nähe der Regenwald-Metropole Manaus, wo der Rio Solimões in spektakulärer Weise auf den Rio Negro trifft, wird er wieder zum Amazonas.

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