Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat am Mittwoch (21.) als erste Frau die 66. UN-Vollversammlung in New York eröffnet. Rousseff warnte davor, dass die Wirtschaftskrise zu einem erheblichen politischen und sozialen Bruch führen könne.
„Dies ist ein historischer Tag. Zum ersten Mal eröffnet eine Frau diese Debatte. Ich verleihe meiner Stimme Ausdruck gegenüber der Demokratie und der Gleichheit in der Welt. Mit tiefer Demut, aber auch mit Stolz, lebe und teile ich diese Begeisterung mit allen Frauen“, so die Präsidentin von Brasilien. „Dies ist das Jahrhundert der Frauen“, fügte sie hinzu.
„Vor uns haben wir das Gespenst einer Wirtschaftskrise. Wenn diese nicht überwunden wird, ist das die Quelle großer politischer und sozialer Unruhen und würde zu einem Ungleichgewicht zwischen den Nationen führen. Das Schicksal der Welt liegt in den Händen eines jeden Einzelnen“, so Rousseff. Das erste weibliche Staatsobehaupt des größten Landes in Südamerika fügte hinzu, dass die aktuelle Krise sehr ernst sei und von einigen wenigen Ländern verursacht wurde.“ Wie leiden allerdings alle unter den Folgen und jeder ist zur Suche nach Lösungen berechtigt“.
Laut ihren Worten ist ihr Land eine aufstrebende Nation und von der Krise in geringerem Maße betroffen. „Unsere Fähigkeit, die Krise zu überstehen; ist nicht unbegrenzt. Wir müssen Kohärenz und Koordinierung zeigen. Da wir der Motor der Weltwirtschaft sind, müssen wir Manipulationen der Wechselkurse vermeiden und uns als aufstrebende Nationen bei manchen Abstimmung enthalten“. Das Staatsoberhaupt verwies auch auf die Ereignisse in der arabischen Welt. „Brasilien hat Verständnis für die Wünsche des arabischen Volkes, auf sein universelles Recht auf Freiheit. Die UN muss Repressionen gegen Zivilisten verhindern. Der Einsatz von Militär sollte die letzte Option sein“.
Rousseff nutzte die Gelegenheit, für konkrete Reformen des Sicherheitsrates zu werben. „Die Forderung wird immer dringlicher. Die Welt braucht einen Rat, welcher die zeitgenössische Realität widerspiegelt. Brasilien ist bereit, diese Verantwortung als ständiges Mitglied zu übernehmen. Wir leben seit über 140 Jahren in Frieden mit unseren Nachbarn. Wir sind Förderer der regionalen Integration und ein Motor für Frieden und Wohlstand innerhalb und außerhalb der Region“.
Die Präsidentin nahm auch zu einem der wichtigsten Themen der Sitzung Stellung. „Leider kann ich nicht Hallo zu Palästina sage. Dieses Land ist noch kein Vollmitglied der Vereinten Nationen. Wir glauben, dass es Zeit ist, dass die Palästinenser als vollwertiges Mitglied der Versammlung anerkannt werden. Die palästinensische Nation ist frei und unabhängig“.
Rousseff wies zum Abschluss ihrer Rede darauf hin, dass sie im Januar 1970 verhaftet, eingesperrt und gefoltert wurde. Dies solle die Welt inspirieren. „Ich fühle mich geehrt, als erste Frau die Sitzung eröffnet zu haben“, schloss die Präsidentin von Brasilien“.
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