Die kubanische Philologin Yoani Sanchez ist mit dem Menschenrechtspreis „Jaime Brunet 2010“ ausgezeichnet worden. Die Autorin des ersten unzensierten Blogs aus Kuba namens „Generación Y“ konnte den Preis nicht persönlich entgegennehmen, da ihr das kommunistische Regime erneut die Ausreise verweigerte. Sanchez wurde für ihren „unermüdlichen Einsatz für die Förderung der Menschenrechte“ von der staatlichen spanischen Universität in Navarra geehrt.
In einer Sendung im kubanischen Staatsfernsehen namens „Las Razones de Cuba“ (Kubas Gründe), ausgestrahlt im März 2011, wurde Yoani Sánchez vorgeworfen, Teil eines von den USA geführten Cyberkrieges gegen Kuba zu sein. Dieser würde nicht mehr mit Bomben und Gewehren, sondern mitInformationen und Algorithmen geführt werden. Sánchez habe rund eine halbe Million US-Dollar für „manipulierte Preise“für ihren Blog erhalten, lautete die abenteuerliche Behauptung.
Die Meldung, welche von linken Blättern begierig aufgegriffen wurde, entlockte Sánchez nur ein müdes Lächeln. Vielmehr zeigte sie sich über die erstmalige öffentliche Erwähnung alternativer Blogger im staatlichen Fernsehen höchst erfreut: „Die Büchse der Pandora ist nun geöffnet“, auch wenn es das eigentliche Ziel gewesen sei, sie zu beleidigen.
Welche linken Blätter haben denn so begierig die abenteuerliche behauptung übernommen, Yoani Sanchez würde einen von der CIA gesponserten Cyberkrieg gegen Kuba führen?
Die Ikonisierung von Yoani Sanchez steht in keiner Relation zu ihrer journalistischen Leistung. Ihr Mut und ihre Beharrlichkeit ist zu würdigen, nicht jedoch die Bandbreite ihrer Beiträge. Viel zu oft erscheinen ihre Artikel jetzt so, als ob sie verfasst wären, um den Erwartungen eines bestimmten Lesepublikums zu gefallen.
Den Unsinn mit dem Cyberwar kann niemand ernsthaft glauben, aöllerdings erscheint mir diese Meldung über die Bereitwilligkeit, mit der angeblich linke Medien den Unsinn weitertragen, wie eine False Flag Aktion von kubakritischen Kreisen, die nichts anderes im Sinn haben als Kuba und ihre Menschen auf das politische Gerüst zu reduzieren, in dem sie gefangen sind.
Dem Schließe ich mich an!