Laut einem Bericht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) eskalieren auf der kommunistisch regierten Karibikinsel Kuba die Verhaftungen von Regimegegnern im Vorfeld des Papstbesuches. Demnach wurden am Sonntag (19.) in den ostkubanischen Städten Holguín, Santiago de Cuba und Guantanamo etwa 30 Mitglieder der Gefangenenhilfsorganisation „Damen in Weiß“ festgenommen. Die „Damas“ wurden am Besuch der Sonntagsmesse und an Protestmärsche für die Freilassung von politischen Gefangenen gehindert.
In Havanna wurde die Vorsitzende der vom Regime verbotenen Partei „Pro-Menschenrechte“ Sara Marta Fonseca auf dem Weg zur Messe festgenommen, in Palma Soriano wurden 12 Angehörige der oppositionellen „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU) verhaftet, nur zwei Demonstranten wurden bisher wieder aus dem Gefängnis entlassen. Die IGFM sieht die neue Welle politischer Verhaftungen in Kuba in direktem Zusammenhang mit dem geplanten Papstbesuch vom 26. bis 28. März.
Nach Angabe der IGFM gelang es 16 „Damen in Weiß“ am Sonntag, dem 19. Februar, trotz aller Repressalien des Castro-Regimes von ihrer Heimatstadt Palma Soriano nach El Cobre zu gelangen, um in der Wallfahrtskirche El Cobre an der Sonntagsmesse teilzunehmen und wie jeden Sonntag für die Freilassung aller politischen Gefangenen zu beten. Als sie aber die Nachricht erhielten, dass Staatssicherheitsbeamte auf ihrem Rückweg auf sie warteten, um sie zu verhaften, blieben 14 „Damen in Weiß“ in der Kirche und traten erst Stunden später in Begleitung von Vertretern der katholischen Kirche – und somit unter ihrem Schutz – den Heimweg an.
Die freie Journalistin und „Dame in Weiß“ Caridad Caballero Batista und ihre Familie wurden nach eigenen Angaben an sechs aufeinander folgenden Sonntagen von Beamten der kubanischen Staatssicherheit daran gehindert, die Messe zu besuchen, wurden bedroht, misshandelt und verhaftet. Um diesen Repressalien ein Ende zu setzen, vereinbarte Caballero Batista für den17. Februar ein Treffen mit dem Bischof in der ostkubanischen Stadt Holguín. An dem betreffenden Tag wurde ihr Haus aber von früh bis spät unter Bewachung gestellt und Polizisten hinderten sie daran, auf die Straße zu gehen. Auch ein an diesem Tag in ihrem Haus geplantes Treffen der „Damen in Weiß“ konnte nicht stattfinden.
Die IGFM sieht in dem Anstieg der willkürlichen Verhaftungen in Kuba ein Zeichen der Schwäche und Nervosität des kubanischen Regimes vor dem Papstbesuch. „Auch die Installation von Überwachungskameras und das Verhängen einer Ausgangssperre in der Kleinstadt El Cobre, die Ziel des Papstbesuches sein soll, lässt die Angst des Regimes vor Protestkundgebungen erkennen. Dass Exilkubaner angeblich zum Zeitpunkt des Papstbesuches ein neues „Feuerwerk der Hoffnung“ in internationalen Gewässern planen, verstärkt diese Angst weiter.“ so die IGFM.
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