Auf der kommunistisch regierten Karibikinsel Kuba steigen die Repressionen gegen Bürgerrechtler weiter an. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Demnach musste der 29-jährige Dissident und Menschenrechtsaktivist Frank Montero am vergangenen Samstag nach einem über 30 Tage andauernden Hungerstreik in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Laut IGFM stehen dabei vor allem Mitglieder der oppositionellen Organisation Patriotische Union Kubas (UNPACU) wie Frank Montero und der „Damen in Weiß“ in letzter Zeit im Visier der Regierung. Die Behörden sollen sich weigern, den Familienangehörigen von Montero Auskunft über den gesundheitlichen Zustand zu geben. Die IGFM betont, dass in Kuba alle Parteien verboten seien, mit Ausnahme der regierenden Kommunistischen Partei.
Die Organisation erinnert außerdem daran, dass sich die kubanischen Behörden bereits am Tod mehrerer Dissidenten mitschuldig gemacht haben. Dazu zählen unter anderem Orlando Zapata Tamayo und Wilman Villar Mendoza. Beide wurden nach ihrem frühen Tod 2010 bzw. 2012 an den Folgen eines Hungerstreiks zu Symbolfiguren der kubanischen Demokratiebewegung.
Frank Montero war in dem für Folter berüchtigten Gefängnis „Aguadores“ am Stadtrand von Santiago de Cuba inhaftiert und protestierte mit seinem Hungerstreik gegen seine willkürliche Verhaftung am 19. Februar diesen Jahres. Er wurde gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Daniel verhaftet, weil sie angeblich versucht hätten, illegal das Land zu verlassen. Die Brüder beteuern aber, lediglich zum Fischen gegangen zu sein. Der wirkliche Grund für ihre Verhaftung seien ihre oppositionellen Aktivitäten.
20 „Damen in Weiß“ verhaftet und misshandelt
Wie die IGFM weiter berichtet, wurden am vergangenen Wochenende mindestens 20 Mitglieder der Bürgerrechtsbewegung „Damen in Weiß“ („Damas de Blanco“) verhaftet. Die Gruppe sollte davon abgehalten werden, die Messe in der Basilika El Cobre (Provinz Santiago de Cuba) zu besuchen. Die meisten verhafteten „Damen in Weiß“ wurden am selben Tag wieder freigelassen. Yaqueline García, eine der Betroffenen, soll berichtet haben, dass sie bei ihrer Verhaftung von der kubanischen Polizei geschlagen und erniedrigt wurde.
Das machen die schon über 50 Jahre.