Nach einem im brasilianischen Manaus vorgelegten Bericht hat sich die Sklavenarbeit in einigen Regionen Brasiliens verschärft. Einen Zusammenhang sehen die Forscher dabei für die Bereiche im Norden des Landes unter anderem mit den Kahlschlägen im Amazonas-Regenwald. Vorgestellt wurden diverse Studien zu diesem Thema bei einem Seminar in Manaus, an dem sich Mitarbeiter von Einrichtungen aus dem Bundesstaat Amazonas zur Bekämpfung sklavenähnlicher Arbeit beteiligt haben.
Laut André Roston vom brasilianischen Arbeitsministerium haben sich die landwirtschaftlichen Schwerpunkte verschoben, die im Amazonas-Regenwald für einen Teil der Rodungen verantwortlich sind. Vor allem im Süden des Bundesstaates Amazonas und im Westen Parás ersetzen immer mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen den Urwald. Einher geht dies in der Regel mit Umweltvergehen, einer illegalen Aneignung von öffentlichem Land und oft ebenso mit Gewalt. Häufig sind zudem Situationen mit sklavenähnlicher Arbeit zu beobachten. Im Süden Amazonas haben schärfere Kontrollen dies bestätigt, was als besorgniserregend eingestuft wird, wie Roston bei einem Seminar in Manaus ausgeführt hat.
Eine gängige Form der modernen Versklavung ist, Männer und Frauen mit Schulden an den Auftraggeber zu binden und diese mit der geleisteten Arbeit zu verrechnen. Unterkunft, Nahrung, Arbeitsgegenstände und Haushaltsartikel werden dabei häufig zu überhöhten Preisen auf die Schulden aufgeschlagen, so dass ein Lohn oft nicht ausgezahlt wird.
Vom Koordinadtor des Nationalen Programmes gegen Sklavenarbeit werden die Maßnahmen des Staates als effizient eingestuft. Allerdings mahnt er Verbesserungen bei den Strategien zur Vermeidung von Sklavenarbeit an.
In den vergangenen 20 Jahren wurden in Brasilien bei Aktionen knapp 50.000 Menschen aus ihrem sklavenähnlichen Dasein befreit. Der Wert der arbeitsrechtlichen Entschädigungszahlungen wird mit 92 Millionen Reais angegeben (umgerechnet derzeit etwa 23 Millionen Euro).
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