Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von SABMiller durch den weltgrößten Brauereikonzern AB InBev nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Dieser Zusammenschluss würde die beiden größten Brauereiunternehmen der Welt miteinander verbinden. Die Genehmigung ist an die Bedingung geknüpft, dass AB InBev nahezu das gesamte europäische Biergeschäft von SABMiller verkauft. Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin, Margrethe Vestager, erklärte hierzu: „Mit dem heutigen Beschluss stellen wir sicher, dass der Wettbewerb auf diesen Märkten nicht geschwächt wird und die europäischen Verbraucher keine Nachteile erleiden. Der Bierumsatz in Europa beträgt rund 125 Mrd. EUR jährlich. Selbst ein relativ geringer Preisanstieg könnte die Verbraucher somit beträchtlich schädigen.Unser Hauptanliegen war es daher zu gewährleisten, dass die Übernahme von SABMiller durch AB InBev nicht zu weniger Wettbewerb auf den europäischen Biermärkten führt.“
Die Kommission hatte Bedenken, dass das Fusionsvorhaben in seiner ursprünglich angemeldeten Form in den Mitgliedstaaten, in denen SABMiller derzeit vertreten ist, zu höheren Bierpreisen geführt hätte, da ein wichtiger Wettbewerber weggefallen und eine stillschweigende Verhaltensabstimmung zwischen den großen Brauereiunternehmen wahrscheinlicher geworden wäre. Mit dem Angebot, praktisch das gesamte europäische Biergeschäft von SABMiller zu veräußern, hat AB InBev diese Bedenken ausgeräumt.
Das Vorhaben
Das Fusionsvorhaben würde AB InBev, das größte Brauereiunternehmen der Welt, mit seinem stärksten Wettbewerber SABMiller zusammenführen und so einen weltweiten Marktführer schaffen. Zu den Marken von AB Inbev zählen Corona, Stella Artois und Budweiser. SABMiller ist Eigentümerin von Marken wie Miller, Peroni, Pilsner Urquell und Grolsch. Weltweit würde das fusionierte Unternehmen doppelt so viel Bier verkaufen und viermal so viel Gewinn erzielen wie das weltweit drittgrößte Brauereiunternehmen, Heineken. Gegenüber der Nummer vier, Carlsberg, wären der Bierabsatz fünfmal und der Gewinn zwölfmal so hoch.
Die Untersuchung der Kommission
Die vorläufige Untersuchung der Kommission ergab, dass das Vorhaben in der ursprünglich angemeldeten Form zu einem Preisanstieg in praktisch allen EU-Ländern hätte führen können, in denen SABMiller vertreten ist. In Italien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Rumändien und Ungarn wäre durch die Fusion ein wichtiger Wettbewerber vom Biermarkt bzw. wichtigen Teilsegmenten des Biermarkts weggefallen. Die Verringerung der Zahl der Wettbewerber hätte zudem eine stillschweigende Preiskoordinierung wahrscheinlicher gemacht. Bei ihrer Untersuchung hatte die Kommission Unterlagen und spezfische Beweismittel vorgefunden, die darauf hindeuteten, dass die europäischen Brauereiunternehmen ihre Preisgestaltung in den mehreren Ländern nach Möglichkeit am dortigen Marktführer ausrichten. Dabei ergreifen die Marktführer jeweils die Initiative und heben die Preise an in der Erwartung, dass die Konkurrenz nachzieht. Weicht ein Konkurrent vom erwarteten Verhalten ab, können die Wettbewerber zu gezielten Gegenmaßnahmen greifen. Mit diesem Preisgebaren können die Brauereiunternehmen versuchen, ein höheres Preisniveau zu erzielen, als unter normalen Voraussetzungen.
Auf daß alles Bier wie die Plärre Miller und Budweiser schmeckt!!!