Rund zwei Jahre nach der Fußball-Weltmeisterschaft ist Brasilien auch Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele. Die brasilianische Stadt am Zuckerhut ist die erste in Südamerika und – nach Mexiko-Stadt 1968 – die zweite in Lateinamerika, in der die Spiele stattfinden. Fußball-WM und Olympiade haben zweistellige Milliardenbeträge verschlungen, die Regierung von Dilma Rousseff hat zahlreiche Menschen rund um die Spiel-Stätten zwangsenteignet oder aus ihren Häusern gewaltsam vertrieben.
Im Jahr der Olympischen Spiele steckt das Land in einer schweren Krise, ein Ausweg ist kurzfristig nicht in Sicht. Eine tiefe Rezession, hohe Inflation, Zika-Epidemie und ein suspendiertes Staatsoberhaupt sind das Spiegelbild der Staatskrise und lassen bei der Bevölkerung keine Vorfreude für das bevorstehende Mega-Event aufkommen. Eine aktuelle Umfrage des renommierten Instituts „Datafolha“ ergab, dass die Hälfte der Brasilianer gegen die Olympischen Spiele sind.
Am 3. Mai begann mit der Ankunft des Olympischen Feuers in der Hauptstadt Brasília die rund 20.000 Kilometer lange Stafette durch 329 Städte des Gastgeberlandes, an der 12.000 Fackelträger beteiligt sind. In Angra dos Reis, im Süden von Rio, wurde der Fackellauf am Mittwoch (27.) von Protesten der Anwohner gestoppt. Wütende Menschen forderten Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitsystem der Stadt, Lehrer verlangten ausstehende Gehälter. Der Fackelträger wurde angegriffen, die Flamme gelöscht. Militärpolizei schoss mit Gummischrot in die Menge, ein Kind wurde dabei verletzt. In den nächsten Tagen muss die Fackel noch durch weitere 34 Gemeinden getragen werden, die Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft.
Einfach menschenunwürdig, was sich die Olympia Mafia und korrupte Politiker mit den Menschen erlauben. Der ursprüngliche Gedanke der Olympischen Spiele war so ziemlich das Gegenteil der Realität. Seit Hitler die Spiele vor seinen Karren spannte, hat dieses Beispiel Schule gemacht. Als ehemaliger Hochleistungssportler und Landestrainer kann ich da nur sagen: NICHT DABEI SEIN IST ALLES! Zu gewinnen gibt es dort nichts.