Im argentinischen Badeort San Bernardo (Ballungsraum Gran Buenos Aires) hat eine Gruppe von Touristen ein Delfin-Baby an Land gezogen und solange fotografiert und betatscht, bis der kleine Meeressäuger tot war. Ein Video, das in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, sorgte bei Tierschützern und Umweltorganisationen für Empörung. Im Februar 2016 geschah etwas ähnliches in Santa Teresita. Am bedeutenden Badeort an der Atlantikküste der Provinz Buenos Aires nahe der Mündung des Río de la Plata hatte ein Mann einen kleinen Franciscana-Delfin aus dem Wasser gezogen und am Strand „positioniert“. Anstatt das Delfin-Baby wieder zurück ins Meer zu bringen, machen Dutzende Touristen Selfies. Das Tier starb nach Angaben der Umweltschutzorganisation Vida Silvestre unter den Sonnenstrahlen an Dehydratisierung.
Millionen Menschen inszenieren sich per Selfie. Singles, Paare, Freunde und Familien postieren sich abgekämpft vom stressigen Touristenalltag vor einer Sehenswürdigkeit, jagen Pokemon im Freien und treiben die Selbstinszenierung auf die Spitze. Kritiker sprechen vom Verblöden der Gesellschaft und von Soziopathen, die weder Empathie noch Solidarität kennen und sich stattdessen im Selfie-Wahn aalen.
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