Der am 8. Dezember 2015 in Coyhaique (Stadt im Süden des südamerikanischen Anden-Staates Chile und Hauptstadt der Región de Aysén) verstorbene US-Umweltaktivist und Öko-Unternehmer Douglas „Doug“ Tompkins hat dem chilenischen Staat 407.625 Hektar Landfläche in Patagonien vermacht. Nach Angaben seiner Witwe Kristine McDivitt soll das Land in Nationalparks umgewandelt werden, ein entsprechendes Verfahren ist nun durch Präsidentin Michelle Bachelet formalisiert worden. Bachelet und McDivitt Tompkins unterzeichneten am Mittwoch (15.) bei einer Zeremonie in El Amarillo, etwa 1.260 Kilometer südlich von Santiago, einen Vertrag. „Nach Monaten der koordinierten Arbeit können wir eine gute Nachricht für unser Land bekannt geben. Durch die Großzügigkeit von Douglas Tompkins und seiner Liebe zur Natur können wir nun einen Riesen-Nationalpark errichten“, so das Staatsoberhaupt.
Tomkins, Öko-Unternehmer sowie Gründer und ehemaliger Chef der Textilmarken „The North Face“ und „Esprit Holdings Limited“, entwickelte über die Jahre ein zunehmendes ökologisches Bewusstsein und eine kritischere Einstellung zur Textilindustrie. 1989 zog er nach Chile und erwarb in Patagonien (südliches Argentinien und Chile) riesige Gebiete, um Nationalparks zu schaffen. Er stieg damit zum größten Privatgrundbesitzer in seiner Wahlheimat auf. Von 1992 bis 1994 kaufte er in Chile rund 4.000 Quadratkilometer Land auf einem Gebiet, das sich vom Stillen Ozean bis zu den Höhenzügen der Anden an der Grenze zu Argentinien hinzieht. Insgesamt gehören Tompkins 10.000 Quadratkilometer Land in Chile und Argentinien, die Fläche entspricht etwa der Hälfte von Mecklenburg-Vorpommern.
Seit 2014 verfolge ich die Aktionen des amerikanischen Ehepaares Tompkins/McDivitt in Patagonien. Was die Beiden dort geschaffen haben, hat bei mir Begeisterung geweckt. Im November 2014 konnten mein Mann und ich Teile Patagoniens kennenlernen. Deshalb kann ich die Liebe zu diesem Teil Chiles sehr gut nachvollziehen. Die beiden haben ihr ganzes Vermögen eingesetzt, zum Schutz dieser Region. Umso mehr begeistert es mich, daß es nun einen Vertrag zwischen dem Staat Chile und der Witwe Kristin McDivitt gibt, der festschreibt, daß das Vermächtnis von Douglas Tompkins einen großen Nationalpark im Süden Chiles entstehen lässt. Meine Hochachtung dafür!
Nur schade, dass es uns aus Altersgründen verwehrt bleiben wird nochmals in dieses schöne Land zu reisen.