Am 23. Februar jährt sich der Todestag des kubanischen Dissidenten Orlando Zapata Tamayo. Aus Angst vor gewaltsamen Ausschreitungen und Tumulten hat das kubanische Regime die Polizeipräsenz in mehreren Stadten des Landes massiv erhöht. Zapata’s Mutter, Reina Luisa Tamayo, wurde bereits vergangenen Freitag nach dem Verlassen ihrer Wohnung in Banes (Provinz Holguín) verhaftet und nach 12 Stunden ohne Bekanntgabe von Gründen wieder entlassen.
Zapata war Mitglied der Oppositionsgruppe Republikanische Alternative und Gründer der Carlos-Manuel-de-Céspedes-Freiheitsbewegung in Las Tunas. Außerdem beteiligte er sich an der von Oswaldo Payá initiierten Unterschriftensammlung im Rahmen des Varela-Projekts. Nach der Inhaftierung im Zusammenhang mit dem Schwarzer Frühling genannten Vorgehen gegen Oppositionsgruppen im März 2003, bei dem etwa 75 weitere Dissidenten verhaftet wurden, wurde Zapata von Amnesty International als politischer Häftling eingestuft.
Um gegen die Gefängnisbedingungen zu protestieren, begann Zapata einen Hungerstreik und verweigerte jede Nahrungsaufnahme. Noch in der Vorwoche seines Todes wies seine Familie darauf hin, dass er ernsthaft erkrankt sei. Nachdem sich sich sein Zustand am 22. Februar verschlechtert hatte, wurde er aus einem kleineren Krankenhaus in der mittelkubanischen Provinz Camagüey nach Havanna verlegt.
Orlando verstarb am Folgetag nach 85-tägigem Hungerstreik im Hermanos-Ameijeiras-Krankenhaus. Die Mutter Zapatas, Reina Tamayo, bezichtigte die kubanischen Behörden daraufhin des Mordes an ihrem Sohn. Mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen wiesen darauf hin, dass Orlando im Gefängnis Schlägen und Folter ausgesetzt war.
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