Lidia Gueiler Tejada, erste und bisher einzige Präsidentin von Bolivien, ist mit 89 Jahren überraschend gestorben. Laut ihrem Enkel Luis Eduardo Siles starb die in Cochabamba geborene und studierte Buchhalterin in ihrem Wohnhaus. „Meine Großmutter litt unter verschiedenen Krankheiten, ihr Gesundheitszustand hatte sich in den letzten Wochen verschlechtert. Wir sind trotzdem von ihrem Tod überrascht, da er für uns unerwartet kam“, gab Siles bekannt.
Tejada, die mit der Schauspielerin Raquel Welch verwandt ist, war in den 1940ern Mitglied der Movimiento Nacionalista Revolucionario. Bei den Wahlen 1952 kam die Partei an die Macht und Lidia Gueiler wurde von 1956 bis 1964 Abgeordnete im bolivianischen Parlament. Als das Militär die Movimiento Nacionalista Revolucionario 1964 stürzte, floh sie für 15 Jahre das Ausland und schloss sich der Partido Revolucionario de la Izquierda Nacionalista (die revolutionäre Partei der Linksnationalisten) an.
Nachdem sie 1979 nach Bolivien zurückgekehrt war, stellte sie sich abermals erfolgreich als Abgeordnete zur Wahl und wurde Präsidentin des Abgeordnetenhauses. 1980 wurde der Präsident Wálter Guevara durch einem Militärputsch von General Alberto Natusch abgelöst. Daraufhin rebellierte die Bevölkerung und wehrte sich mit einem nationalen Streik. Alberto Natusch konnte sich nicht im Amt halten und man einigte sich darauf Lidia Gueiler Tejada als provisorische Präsidentin einzusetzen. Sie regierte vom 16. November 1979 bis zum 17. Juli 1980.
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